Neben der Zulassung, die Ende Januar 2018 erteilt wurde und als Grundstein für weitere F-13-Nachbauten gilt, gibt es weitere Neuigkeiten über das ambitionierte Projekt von Initiator und Investor Morszeck. Das Flugzeug wird ab sofort auch wieder offiziell eine "Junkers" sein. "Die Familie von Hugo Junkers hat dem zugestimmt", heißt es in einer Pressemitteilung der neuen Junkers Flugzeugwerke AG vom Mittwoch. Das Unternehmen wird seinen Sitz in Dübendorf in der Schweiz haben. Ehemals wurde das Projekt von der Rimowa Flugzeugwerke AG betreut.
Die Junkers F 13 war das erste Flugzeug der Welt in Ganzmetallbauweise. Sie startete am 25. Juni 1919 zum Erstflug. Beim Nachbau mussten längst vergessene Bauweisen und die Handhabung mit dem Wellblech wieder erlernt werden. Unter den Augen des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) gelang es den Ingenieuren und Flugzeugbauern nach und nach ein Stück Geschichte wieder lebendig zu machen. Im Verlauf des Baus musste manche Hürde genommen werden. Beispielsweise gab es keine Zeichnungen oder Baupläne mehr zu allen Bauteilen. Mit Hilfe von Lasertechnik wurde eines der wenigen erhaltenen Originale der F 13 exakt vermessen.
Zugeständnisse an moderne Technik gab es nach Angaben der Junkers Flugzeugwerke nur in wenigen Bereichen, beispielsweise beim Fahrwerk. Dort werden nun Bremsen und hydraulische Stoßdämpfer eingebaut. Das Originalfahrwerk besaß beispielsweise keine Bremse, das Flugzeug wurde nur durch einen Schleifsporn am Rumpfende abgebremst. Als Federung arbeiteten einst einfache gebündelte Gummibänder.
F 13 kommt zur AERO nach Friedrichshafen
Auf der Suche nach einem verfügbaren, zuverlässigen und alltagstauglichen Antrieb für den Nachbau haben sich die Ingenieure für einen 9-Zylinder-Sternmotor von Pratt & Whitney mit 450 PS entschieden. Positiver Nebeneffekt des neuen Antriebsaggregats: Es verleiht der F 13 genügend Kraft und im Vergleich zum rund 300 PS starken Originalmotor einen willkommenen Leistungsüberschuss.
Eine weitere Herausforderung war der Erstflug. Es gab keinen Piloten aus vergangenen Tagen, der etwas über die Flugcharakteristika hätte sagen können. Dennoch verlief alles glatt. Das Team sei sogar überrascht über die gutmütigen Flugeigenschaften gewesen, heißt es in der Pressemitteilung.
Künftig wollen die Junkers Flugzeugwerke im Rahmen von individuellen Anfragen weitere Einzelstücke in einer Art Manufaktur herstellen. Beim Bau werden die Erfahrungen aus der ersten Maschine mit einfließen. Für die nächsten Monate sind neben Messeauftritten wie auf der AERO Friedrichshafen auch Ausstellungen und Teilnahmen an Luftfahrtveranstaltungen geplant.




