Der französische Airshow-Pilot Marc Mathis ist am Samstag bei einem Erprobungsflug am Flughafen Straßburg ums Leben gekommen. Damit verliert die europäische Warbirdszene einen ihrer größten Piloten und eine herausragende Persönlichkeit. Mathis war für seine unnachahmlichen Vorführungen auf Airshows in ganz Europa bekannt. Bei seiner Vorführungen zeigte er, was in den historischen Maschinen steckt. Von Jak-11 über P-40 Warhawk bis hin zur legendären P-51D Mustang führte Mathis viele klassische Flugzeuge vor.

Besonders in Erinnerung bleibt der unvergessliche Auftritt mit dem FW 190-Nachbau auf der Hahnweide 2009. Mit dieser Maschine musste er kurz darauf in der Bucht von Hyères/Frankreich notwassern. Sein Liebe galt jedoch seiner Zlin 526 mit der er Unglaubliches vollführte. So drehte er die Maschine unmittelbar nach dem Start auf den Rücken und begann mit dieser Figur seine Vorführungen.
Mit über 20 000 Flugstunden, davon mehr als 1000 auf historischen Mustern, galt Mathis als einer der erfahrensten Piloten. Er wäre gerne Militärpilot geworden, doch leider machte ihm die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Er wurde trotzdem Pilot. Schmiss sein Studium und arbeitete hart, um sich den Flugschein doch zu ermöglichen. Sein fliegerischer Weg führte ihn von Afrika, als Buschpilot, bis hin zu französischen Air Liberté, bei der er als Kapitän auf der DC-10 bis zu seinem Ruhestand flog.
Mit seinem Tod hinterlässt er eine große Lücke nicht nur an seinem Heimatflugplatz in La Ferté. Der Mensch Marc Mathis war bekannt für seine bescheidene und dankbare Art. Er hatte immer einen Witz auf Lager und scherzte gerne abends bei einem Wein oder Bier auf vielen Flugtagen. Er stand immer Rede und Antwort zu den Flugzeugen und seinen Vorführungen. Als gebürtiger Elsässer natürlich in bestem Deutsch. Seine offene und warmherzige Persönlichkeit, seine Leistungen für die Luftfahrt und die schönen Momente, für die er sorgte, werden immer in Erinnerung bleiben.