Im Deutschen Museum in München ist im Moment einiges los. Aufgrund der Umbauarbeiten auf der Museumsinsel mussten viele Exponate die Hallen verlassen. Am vergangenen Wochenende ging auch die Junkers Ju 52 auf eine erneute Reise. Die alte Dame wurde dafür ihrer Flügel beraubt und am 25. Juni auf einen LKW-Anhänger verladen.Tags darauf, am 26. Juni, rollten Rumpf und Flügel der Ju 52 auf zwei Tiefladern einmal quer durch München. Um 10.45 Uhr kam die Meldung aus dem Depot: „Der Vogel ist im Nest.“
Zerlegt und eingelagert
Zunächst wurde die „Tante“ zerlegt, der 14 Meter lange und 2,5 Tonnen schwere Rumpf der Junkers Ju 52 wurde ebenso wie die beiden Tragflächen von der Galerie der Luftfahrthalle ins Erdgeschoss herabgelassen. Am 25. Juni wurden die drei großen Teile dann per Kran aus dem Gebäude herausgehoben, einmal um das Museum herum transportiert und auf zwei Tieflader gehoben. Auf dem einen Tieflader fand der Rumpf Platz, auf dem anderen die beiden Flügel. „Das war echte Zentimeterarbeit“, sagt Reinhard Mücke, der Leiter der Flugzeugwerkstatt des Deutschen Museums. Als die Tragflächen auf dem Tieflader standen, war auf beiden Seiten gerade noch fünf Zentimeter Platz. Heute um 9.15 Uhr startete der Konvoi. Von der Corneliusbrücke gingen die beiden Tieflader der Firma Schenker München auf die Reise quer durch München – an der Isar entlang, am Maximilianeum vorbei, auf die Einsteinstraße und dann auf die A 94. Wo die Tante Ju dann hinfuhr, behält das Museum für sich: „Wir wollen aus Sicherheitsgründen nicht, dass der Standort des Depots allgemein bekannt wird“, sagt Gerrit Faust, Pressesprecher des Museums.
Ein Wiedersehen für die Besucher gibt es im Jahr 2019. Dann sollen die neukonzipierten Ausstellungen des Museums eröffnet werden – in den bis dahin komplettsanierten Gebäudeteilen.