Der Umzug eines Museums ist eine Aufgabe gigantischen Ausmaßes: Das Deutsche Museum in München verfügt über viele tonnenschwere Exponate, die aus dem Gebäude geschafft werden müssen. Unter den größten Schmuckstücken, die jetzt die Museumsinsel vorübergehend verlassen, sind ein Starfighter, ein Senkrechtstarter, ein Hansa-Jet, ein großer Sikorsky-Hubschrauber, sowie die legendäre Ju 52.
In dieser Woche begannen die Transporte der großen Auststellungstückung. Der Starfighter wurde aus dem Gebäude gehoben – immerhin ist dieser zwölf Meter lang und wiegt gut sechs Tonnen. Der Kampfjet wurde dann einmal um das Gebäude herumgerollt und auf einen Tieflader gehoben. Nachts wurde das Flugzeug dann in die Flugwerft Schleißheim gefahren. Dort wird der Starfighter dann wieder ausgestellt. Anschließend kommt ein Hansa-Jet dran. Nächste Woche werden noch ein Senkrechtsstarter und ein Sikorsky-Hubschrauber abtransportiert. Und im Juni geht dann die „Tante Ju“ auf Reisen.
Tante Ju muss auch gehen
Ursprünglich war das Museum davon ausgegangen, die Ju sei zu groß, um sie aus dem Ausstellungsgebäude zu schaffen. Aber jetzt haben es die Flugzeug-Experten des Deutschen Museums doch geschafft. „Flügel und Leitwerk ließen sich überraschend einfach vom Rumpf trennen, das Flugzeug ist nämlich konservatorisch in ausgezeichnetem Zustand“, sagt Reinhard Mücke, Leiter der Flugzeugwerkstatt des Deutschen Museums. Die Drei-Mot konnte so weit zerlegt werden, dass es auf einen Tieflader passt. Wobei die Flügel extra transportiert werden. Ein Tieflader wird für den Rumpf benötigt – und einer für jeden Flügel.
Der Projektverantwortliche Dieter Lang freut sich, dass die Junkers doch abtransportiert werden kann: „Für uns ist es jedes Mal eine erhebliche Erleichterung, wenn wir ein wertvolles Exponat nicht mit hohem Aufwand vor den Widrigkeiten einer Baustelle schützen müssen.“ Die Tante Ju hätte nämlich für die Bauphase ein sehr aufwendiges Gehäuse bekommen. Das entfällt jetzt – und damit spart das Museum sogar Kosten.
Das Deutsche Museum hat bereits weitere seiner Ausstellungsstücke in die Außenstelle nach Schleißheim überführt. Klassiker der Luftfahrt hat darüber berichtet.