Das kulturhistorisch wertvolle Holzgebäude, in dem Flugzeugpionier Claude Dornier vor über 100 Jahren am Seemooser Horn seine ersten Flugzeuge entwickelte, konnte dank der Unterstützung zahlreicher Förderer und Gönner vor dem Abriss bewahrt werden. Im September 2014 wurde das Gebäude fachmännisch in seine Einzelteile zerlegt, abtransportiert und ein Jahr lang restauriert. Die Baracke Seemoos wurde neben dem Dornier Museum wiederaufgebaut und als DO.labor für Kreative, Innovative und Querdenker eingerichtet, damit junge Menschen Felder wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) entdecken können.
Rundgang durch das neue DO.labor

In seinem Grußwort betonte Oberbürgermeister Andreas Brand, dass es sich um Ereignis von historischer Bedeutung handelt. Die Baracke Seemoos habe als eines der wenigen Gebäude den Krieg überstanden und auch als Yachtclub-Jugendheim immer mit Leben pulsiert. Der neue Standort sei „inhaltlich ideal“, so Brand: Hier werde nun die Stadtgeschichte weitergeschrieben. Die Stadt habe das Projekt mit 200.000 Euro aus der Zeppelin-Stiftung gefördert, „wohl wissend, dass sich mit dem DO.labor das Netzwerk des Wissens um einen wichtigen Knoten erweitert.“
Beim Rundgang durch das neue DO.labor gab es viel zu staunen. Im Eingangsbereich wurde das Büro von Claude Dornier nachgestaltet mit dem original Holzfußboden und historischem Mobiliar: Schreibtisch, Reißbrett, Aktenschränke aus der Zeit, als hier geniale Ideen erstmals Flügel bekamen. Der Kontrast gleich nebenan: Ein modernes Büro für die Museumspädagogik des Dornier Museums. Hier werden die Kurse, Seminare und Veranstaltungen konzipiert und organisiert, die künftig das DO.labor mit Geist und Leben füllen.
Den Großteil der Baracke nimmt der Lehr- und Veranstaltungsraum ein. Bis zu 80 Personen finden hier Platz. Werkbänke aus dem Bestand der Liebherr Aerospace locken zum Tüfteln und Bauen. Dazu flexibles Mobiliar für Kurse, Fortbildungen und Veranstaltungen jeder Art. Die technische Ausstattung ist auf dem modernsten Stand, vom Computer-Netzwerk über Beamer und Leinwand bis zu dimmbarer LED-Beleuchtung. 15 Notebooks stehen zur Verfügung. Ein 3D-Drucker bringt Ertüfteltes sofort in greifbare Form.
Das Programm und weitere Informationen gibt es immer aktuell im Internet auf der Seite des Dornier Museums.