Kampfjets zwischen Gräbern - der Nationalfriedhof von Daejeon

Erinnerung an den Krieg gegen den Norden
Zu Besuch auf Südkoreas Nationalfriedhof Daejeon

Veröffentlicht am 10.10.2024

Der Stau beginnt schon viele Kilometer vor dem Ziel. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, am Nationalfeiertag Südkoreas den Friedhof von Dajeon zu besuchen. Nach wie vor besitzt der damalige Krieg mit dem Norden einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung. Tausende Besucher pilgern am Feiertag zum riesigen Friedhof, der auf einer Fläche von mehr als drei Millionen Quadratmetern knapp 110.000 Gräber beherbergt. Jedes einzelne davon ist heute mit Papierblumen geschmückt.

Schild Friedhof Daejeon
Patrick Hoeveler

"Patriotische Waffensammlung"

Auch das Militär spielt weiterhin eine große Rolle in der Gesellschaft. So findet sich inmitten der Anlage eine Sammlung von Flugzeugen, Hubschraubern, Panzern und anderen Waffen. Ein Schild zur "patriotischen Ausstellung von Waffen" weist extra darauf hin, dass es sich um "echte, bewaffnete Ausrüstung" handelt, die "für die Verteidigung unseres Heimatlandes, der Republik von Korea, aktiviert" wurde.

Kampfjets zwischen Gräbern

Zu den Exponaten zählen eine Sabre in der Aufklärungsversion RF-86F sowie die Jettrainer T-33A und T-37C. Hinter der S-2E Tracker prangt eine Nike-Flugabwehrrakete. Links dahinter finden sich die Hubschrauber Hughes 500MD, Bell UH-1H und Hiller OH-23G Raven. Modernere Kampfjets sind in Form der F-5B und F-4D Phantom vertreten. Hierzulande mag die Ansammlung von Waffen auf einem Friedhof befremdlich erscheinen, aber in Südkorea scheint sich kaum jemand daran zu stören.