Nach Jahren ist die ukrainische Su-27 im Museum aufgetaucht

Flanker neu im Museum der US Air Force
Suchoi Su-27 aus Area 51 „geflohen“?

Veröffentlicht am 29.10.2023

Wie der Anstrich vermuten lässt, stammt die Flanker ursprünglich aus der Ukraine. Zusammen mit einem Doppelsitzer wurde sie offiziell – natürlich in demilitarisiertem Zustand – in der Ukraine gekauft und im Jahr 2009 als Warbird in die USA importiert, an Bord einer An-124 von Antonov Airlines. Sie erhielt die zivile Zulassung N132SU, die zweite Su-27UB bekam die Registrierung N131SU. Das US-Unternehmen Pride Aircraft aus Rockford, Illinois, bot die beiden Jets anschließend zum Verkauf an.

Su-27 in der Halle seitlich
US Air Force

Einsatz als Zieldarsteller?

Angeblich gingen sie im Frühjahr 2010 an das Zieldarstellungsunternehmen Tactical Air Support in Reno, Nevada. Aber seitdem galten sie als spurlos verschwunden. Allerdings listet Tactical Air Support auf ihrer aktuellen Homepage explizit auch den Typ Su-27 auf. Die US-Luftfahrtbehörde nennt die Firma Meridican Inc. aus Wilmington in Delaware als letzten Eigentümer. Im Oktober 2018 lief die Zulassung ab.

Su-27 vorderer Rumpf
US Air Force

Seit Jahren verschwunden

Dass die beiden ehemaligen Jet-Jäger über Jahre nirgends mehr auftauchten, nährt die Gerüchte, dass sie in die Hände des US-Verteidigungsministeriums gefallen sind. Nach wie vor laufen unter dem Namen "Foreign Material Exploitation" Erprobungen und Bewertung von potenziell gegnerischem Kriegsgerät. Und wo besser als in Groom Lake, der sagenumwobenen Area 51 – lassen sich Flugzeuge ungestört von neugierigen Augen auf Herz und Nieren testen? Die zweite Su-27 bleibt übrigens verschollen.

Su-27 vor Halle
US Air Force

Überraschung im Museum

Die plötzlich im vergangenen September im Museum aufgetauchte Su-27 ist derzeit das einzige in Dayton ausgestellte Suchoi-Muster. Die aus deutschen Beständen stammenden Su-22 ist weiter eingelagert. In der Cold War Gallery trifft die Flanker auf ein MiG-Trio. Die gezeigte Mikojan-Gurewitsch MiG-19S flog laut Museumsangaben bei der 457th Technical Evaluation Squadron, die offiziell in Nellis beheimatet war. Seit Oktober 1994 ist sie in Dayton zu sehen.

MiG-23 im Freien
US Air Force

Streng geheime Einheit in Tonopah

Die MiG-23MS war Teil des streng geheimen Projekts Constant Peg, bei dem verschiedene Kampfflugzeuge aus dem Ostblock zum Luftkampf-Training ausgewählter US-Piloten dienten. Die Sowjet-Jets flogen bei der 4477th Test Squadron "Red Eagles" auf dem geheimnisvollen Flugplatz Tonopah in der Wüste Nevadas, wo auch der Stealth-Jagdbomber F-117A stationiert war.

MiG-29 im Museum seitlich
US Air Force

MiG-29-Premiere in Finnland


Die MiG-29A stammt dagegen aus Moldawien. Aus Angst, die Fighter könnten im Iran landen, hatten die USA im Jahr 1997 der ehemaligen Sowjetrepublik insgesamt 21 Exemplare abgekauft und in die USA verfrachtet. In Dayton erhielt die Fulcrum wieder ihre alten Farben als eine der frühen sowjetischen Maschinen aus Kubinka, die im Juli 1986 Kuopio-Rissala in Finnland besucht hatten.

MiG-15 mit ehemaligem Pilot
US Air Force

MiG-15 seit 1957 im Museum

Das älteste Exponat sowjetischer Herkunft ist die MiG-15bis. Während des Koreakriegs flüchtete ein nordkoreanischer Pilot am 21. September 1953 auf den Flugplatz Kimpo im Süden des Landes. Nach der ausgiebigen Erprobung kam der Jäger im November 1957 in das Museum nach Dayton und steht heute in der Korea Air War Gallery.

MiG-21 im Museum
US Air Force

Ehemalige Gegner

Auf den Vietnam-Krieg konzentriert sich die Southeast Asia War Gallery und zeigt die zwei Hauptgegner von einst. Die MiG-17F kam im Jahr 1986 als Geschenk Ägyptens zum Museum. Heute trägt sie die Markierungen eines Jets aus Nordvietnam. Die MiG-21PF lackierte man in den Farben des nordvietnamesischen 921. Jäger-Regiments. Ursprünglich stammt das Flugzeug von den ungarischen Luftstreitkräften und landete 1998 in der Sammlung.