Die Klassikerszene in Deutschland ist inzwischen weltweite Spitzenklasse. Neben fliegenden Messerschmitts und Focke-Wulfs, finden auch andere Muster immer Interesse. Eine treibende Kraft dahinter ist der Quax Verein aus Paderborn. Dort werden nicht nur die Highlights in den Hangar gestellt, sondern auch unscheinbarere Muster, die aber eine wichtige Geschichte haben. Doch was dem Verein nun gelungen ist, ist wirklich ein Höhepunkt und wichtig für die Szene, denn er konnte sich mit den Verantwortlichen der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung (DLBS) einigen, deren bisheriges Kronjuwel zu übernehmen. Die Junkers Ju 52 D-AQUI wird in den kommenden Wochen in Paderborn eintreffen. Nach einigen Monaten der Funkstille kehrt damit die bekannteste Ju 52 wieder an das Tageslicht zurück.
D-AQUI abgetaucht nach JU-AIR-Unglück
In mehr als 30 Jahren hat die Ju 52 von Lufthansa rund 250.000 Fluggäste an Bord gehabt. Annähernd 11.500 Flugstunden war die Ikone seit 1986 in Europa unterwegs. Lufthansa hatte damit über Jahrzehnte ein Alleinstellungsmerkmal unter den kommerziellen Airlines im Betrieb von historischem Fluggerät eingenommen. Die Dreimot war immer ein Highlight auf Flugtagen und mit ihren Rundflügen in ganz Deutschland ein bekanntes Bild am Himmel über Deutschland.
2015 kam es zu einem ersten Grounding, da Schäden am Mittelholm festgestellt wurden. Eine lange, aufwendige und kostspielige Reparatur folgte. Im Jahr 2018 konnte die mittlerweile 83 Jahre alte Grand Dame der deutschen Luftfahrt den Flugbetrieb wieder aufnehmen.
Doch nicht lang, denn nach dem Absturz der HB-HOT in den Schweizer Alpen entschloss sich die Lufthansa Führung, dass der Wellblech-Sympathieträger nicht mehr fliegen soll und entzog der Stiftung die finanzielle Unterstützung. Demontiert wurde die Maschine auf dem Landweg von München nach Hamburg gebracht und dort erstmal eingelagert.
Nun wird sie ebenfalls auf dem Landweg nach Paderborn transportiert und dort erstmal im Glashangar des Quax-Vereins ausgestellt.
Große Zukunft in Paderborn
"Wir freuen uns, dass die DLBS uns bereits mit der Bf 108 und Do 27 so viel Vertrauen entgegengebracht hat und natürlich noch mehr, dass sich die bisherige Zusammenarbeit bewährt hat und wir nun die Ikone bei uns beheimaten dürfen", sagt Quax-Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit für Alexander Stendel.
Die weiteren Schritte werden nun sein, dass die Ju wieder montiert wird – und die Vision ist es, dass sie irgendwann vielleicht wieder aus eigener Kraft rollen kann. Glücklicherweise wurde die D-AQUI in sehr gutem Zustand eingelagert und alle Arbeiten sind überschaubar. Dass die Ju auch irgendwann in einem entsprechenden Ambiente präsentiert wird, versteht sich beim Quax-Verein von allein.
Sobald es neue Informationen zur Ankunft der Ju gibt, werden wir wieder berichten.