Der Sommer des Jahres 1968 war ein besonderer am Himmel über Großbritannien. Noch ein Mal fochten hoch oben die britischen Supermarine Spitfires und Hawker Hurricanes gegen einfliegende deutsche Messerschmitts (dargestellt von spanischen Hispano Aviación HA-1112) und Heinkels (CASA 2.111). Mitten im Schlachtengetümmel: eine etwas andere Maschine, die nicht nur durch ihre Lackierung auffiel. Das Kameraflugzeug, eine North American B-25, die aufgrund ihrer bunten Bemalung in Knallrot, Grün und Gelb den Beinamen psychedelisches Monster bekam, war die Heimat der Kameraleute. Für die Filmaufnahmen verfügte der Bomber über verschiedene Plexiglasfenster, um aus unterschiedlichen Blickwinkeln filmen zu können. Eine Aufhängung im Bombenschacht konnte für noch mehr Aufnahmen per Fernsteuerung abgesenkt werden. Das Heck blieb komplett offen und die Nase war ebenfalls mit einer halbkugelförmigen Kuppel aus Plexiglas ausgestattet.
Der Umbau
Die Mitchell mit der Registrierung N6578D wurde 1967 aus den USA nach Großbritannien überführt und nach ihrer Ankunft in Bovington für mehrere Wochen von den Kameraleuten und Technikern in Beschlag genommen. Diese bauten alle bereits beschriebenen Änderungen ein und bereiteten den Bomber für den folgenden Einsatz während der Dreharbeiten vor. Piloten waren John Hawke und Duane Egli. Zwischendurch tauchten die Maler des Studios mit Pinseln und normaler Wandfarbe auf, um der B-25 ihren unverwechselbaren Anstrich zu geben. Den Piloten stieß die Verwendung gewöhnlicher Wandfarbe auf "ihrer" Mitchell übel auf, so kamen die Maler tags drauf mit Flugzeugfarbe zurück, benutzten aber immer noch grobe Pinsel und Bürsten für den Anstrich.
Flugaufnahmen
Die ersten Filmaufnahmen wurden noch bei Testflügen in Großbritannien gemacht, bevor die Crew erst mal nach Spanien auf den Flugplatz Tablada nahe Sevilla verlegte. Der Großteil der in Spanien geflogenen Einsätze wurde mit den CASA 2.111 (Heinkel He 111, die in Spanien in Lizenz hergestellt wurden) geflogen. Ihre Geschwindigkeit lag mit 265 km/h sehr nahe an der der B-25, und die begleitenden Hispanos, die die Messerschmitt Bf 109 spielten, waren ebenfalls in einem ähnlichen Geschwindigkeitsbereich zu Hause. Im April 1968 wurde zurück nach Luton und im Anschluss nach Duxford verlegt, um die finalen großen Luftkämpfe über Großbritannien zu filmen. Im September waren die Aufnahmen nach über 300 Flugstunden im Kasten und die B-25 kehrte in die USA zurück. Dort blühte ihr aber keine rosige Zukunft, sondern sie wurde ziemlich heruntergekommen von Tom Reilly aufgefunden und restauriert. Es folgten weitere verschiedene Eigner, die eine erneute Restaurierung in den frühen 2000er Jahren nötig machten. Seit 2014 gehört das einst farbenfrohe Monster den Reevers Warbirds in Australien und wird wieder in ihren militärischen Urzustand versetzt.