Die Leihgabe stammt vom Erbauer Holger Bull, der sich mit Projekten deutscher Flugzeugwerke der letzten Kriegsjahre beschäftigt. Bei dem 1:1 Nachbau handelt es sich um einen schwer bewaffneten Nachtjäger, wie es der Hersteller schon bei dem bekannten Nurflügler-Jäger Horten Ho 229 realisiert hatte.
Für die Produktion des Nachtjägers wurden Rohstoffe wie Stahl und Holz genutzt. Die Flugzeuge bestanden daher typischerweise aus Stahlrohrrahmen, die mit Holz beplankt wurden. Die Bordfunker und Bordschützen wurden aufgrund des Platzmangels an Bord in den Flügelwurzeln liegend positioniert. Die Anordnung machte für die Besatzung die G-Kräfte erträglicher, die bei extremen Kurven und Steigflügen zu erwarten waren.
Die Go P-60C sollte zuerst mit dem Strahltriebwerk HeS-011 ausgestattet werden. Jedoch schaffte es das Triebwerk mit einem für diese Zeit effizienten Gewichts-Leistungsverhältnis nie über das Versuchsstadium hinaus. Die Gotha-Maschine erhielt daraufhin das schwere aber zuverlässige Triebwerk Jumo 004, das bereits über 5.000 Mal für die Me-262 gefertigt wurde. Die vertikale Anordnung der beiden Düsentriebwerke verlieh der Go P-60 eine herausragende Längsstabilität, geringe Luftwiderstände und damit eine überlegene Geschwindigkeit. Der Entwurf überzeugte das Reichsluftfahrtsministerium 1945 sehr, sodass neben dem Auftrag über 20 Flugzeuge auch ein Baustopp für die Go-229 (Ho-IX oder Ho-229) abgewägt wurde.
Die Go P-60C ist ein Beispiel für die Überwaffnung deutscher Jagdflugzeuge, die gegen Kriegsende angesichts übermächtiger Gegner praktiziert wurde. Neben den vier geplanten Maschinenkanonen vom Kaliber 30mm entschieden sich die Entwickler für vier weitere schräg nach oben gerichtete Maschinenkanonen.
Technische Daten:
Triebwerk: 2 Düsentriebwerke Typ Jumo 004
Spannweite: 13,50m, 45° Pfeilung
Länge: 10,90 m
Höhe: 3,40 m
Leermasse: 5.346 kg
Startmasse: 10.740 kg
Treibstoffvolumen: 3.500 l
Höchstgeschw.: 930 km/h
Steigleistung: 6.000m in 7,7 min
Gipfelhöhe: 13.300 m
Flugdauer: 2,82 h
Bewaffnung: 8 MG MK 108, Kaliber 30mm (4 Stück nach vorn feuernd,
4 nach schräg oben feuernd – „Schräge Musik“)