Dornier Do 335 im Luftfahrttechnischen Museum Rechlin gelandet

Luftfahrttechnisches Museum Rechlin
Pfeil gelandet

Inhalt von
Veröffentlicht am 10.12.2018

Fast zehn Jahre sind seit den ersten Schritten vergangen, doch jetzt wird der Schatz aus der Scheune erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Holger Bull, der bereits andere Exponate für das Luftfahrttechnische Museum Rechlin (LTM) zur Verfügung stellte, hat immer wieder an dem Nachbau der Dornier Do 335 gebaut und dabei auch einige Originalteile verwendet.

Komplettierung in zwei Phasen

Der Bau hatte einst für einen deutschen Interessenten aus Bremen begonnen, dieser Vertrag wurde dann jedoch rückabgewickelt und dann erneut an Jerry Yagen, der ebenfalls bereits Nachbauten von Bull besitzt, vergeben. Doch auch dieser trat später von der Erwerbung zurück. Anschließend sollte die Maschine an das Dornier Museum gehen, doch am Ende erhielt das LTM den Zuschlag für diesen einzigartigen Nachbau des Jägers.

Am 8. Dezember konnte nun die Zelle in der Ausstellungshalle aufgestellt werden. Komplettiert wird der aus Aluminium gefertigte Rumpf Anfang 2019. Da erhält er die noch fehlenden Propeller, Bombenschachtklappen und Leitwerke mit Rudern.

In voller Größe von knapp 13 x 13m wird sie dann Ende 2019 in Ausstellungshalle zu sehen sein. Der Clou - es wird im Gegensatz zum einzigen Original in Washington eine B2-Version in der Lackierung der ehemaligen M14 mit dem Stammkennzeichen RP+UQ sein. Bei der Vorbereitung der Lackierung unterstützte Simon Schatz aus Wien. Zwei Details allerdings sind als A-Version zu sehen (die Bugradkonstruktion mit Gabelstütze und die Cockpithaube ohne Ausbuchtungen für die Rückspiegel späterer Do-335-Versionen). Mit diesem Flugzeug hat sich das Rechliner Museum einen Traum erfüllt, denn das Original in Washington (Werks-Nr. 240102) ist am 20. April 1945 durch den Testpiloten Hans-Werner Lerche von Rechlin nach Oberpfaffenhofen überführt worden. Der Flugbefehl liegt dem Museum vor und wird Teil der Ausstellung.

Motoren nicht korrekt

Die beiden verbauten Motoren sind leider nicht die passenden. "Vorn ist ein DB 603-Rumpfmotor mit diversen Anbauteilen verbaut und hinten nur Einzeilteile", teile Museumleiter Torsten Heinrichs mit. Jedoch tut dies dem hervorragenden Auftritt des Nachbaus keinen Abbruch. Für das Jahr 2019 ist geplant, den Pfeil unter den Augen der Besucher zu komplettieren. Es können bis dahin alle verschiedenen Baustadien begutachtet werden. Eine Möglichkeit, die auch für Modellbauer interessant ist.