Ein Jahr nach dem erfolgreichen Einstand der Rennen auf der Sky Ranch wollte Bill Stead 1965 erneut eine Veranstaltung in Angriff nehmen. Neben den Rennen in Florida und in Los Angeles wollte er Reno mit der Sky Ranch etablieren. Doch nachdem er die ersten Einladungen verschickt hatte, war die Rückmeldung nur gering. Viele der Unlimited-Renner, die vor Kraft strotzenden ehemaligen Warbirds, waren unsicher, ob sie wieder teilnehmen sollten. Die Bedingungen am Boden auf der Sky Ranch mit unbefestigten Pisten, viel Staub und sehr improvisierten technischen Möglichkeiten waren im Vorjahr nicht perfekt gewesen. Bearcat-Pilot Darryl Greenamyer, der 1964 eigentlich gewonnen hatte, verlor seinen Sieg, da er seine Bearcat nicht wieder auf der Sky Ranch landete, die ihm zu unsicher war, sondern auf dem Reno Stead Airfield. Doch die Landung vor Ort war Teil des Rennens, deshalb wurde er disqualifiziert und nicht der erste Reno Unlimited Champion. In diesem Jahr sollte sich das aber ändern – und es wurde viel verändert, die Sky Ranch sollte ein besserer Ort für die Rennen sein. Am Ende war es aber doch so, dass alle Flüge vom Reno Municipal Airport aus gemacht wurden und man nur am Ende des Unlimited Rennens auf der Ranch landen musste. Greenamyer, Chuck Lyford mit der "Bardahl Special" und Vorjahressieger Mira Slovak waren es, die als Erste zusagten und so Bewegung in die Geschichte brachten.
Zusammengeschusterte Bearcat
Das Rennen sollte sich auf jeden Fall zwischen Greenamyer in seiner Bearcat "Race 1" und vermutlich Mira Slovak, ebenfalls in einer Bearcat oder einer der Mustangs, abspielen. Greenamyers Team hatte seit dem vergangenen Jahr wahnsinnig viel Zeit in Verbesserungen der Bearcat investiert. Lockheed-Ingenieure wurden in die Gruppe aufgenommen und was herauskam, sollte den Sieg garantieren. Der Propeller wurde von einer Douglas Skyraider genommen, gekrönt von einem P-51H-Spinner, die Flächen wurden gekürzt und die Flügelspitzen angepasst. Eine neue Canopy wurde ebenfalls angefertigt und nochmals verkleinert. Hinzu kamen weitere Gewichtseinsparungen, ein veränderter Ölkühler und ein angepasstes Fahrwerk. Bei all den Änderungen geriet die Optik des Flugzeugs in den Hintergrund, und pünktlich zu den Qualifikationen am Freitag stand die "Race 1" vor Ort. Optisch ähnelte sie einem zusammengedengelten alten Flieger. Nicht lackiert, mit Klebeband geflickt, doch sie sollte alle das Fürchten lehren.
Siegesserie eröffnet
Die anderen Teilnehmer legten schon mehr Wert auf das Äußere. Hauptkonkurrent sollte Chuck Lyford in der weißen und sehr edel wirkenden "Bardahl Special" P-51 sein. An den Qualifikationsläufen am Freitag und Samstag, die für insgesamt 18 Flugzeuge zugelassen waren, nahmen jedoch nur zehn teil. Das Feld bestand aus Mustangs und Bearcats. Am Ende qualifizierten sich sechs für das Finale: die drei Mustangs von Lyford, Lyle Shelton und Clay Lacy sowie die drei Bearcats von Greenamyer, Slovak und Walt Ohlrich. Lediglich die "Race 1" und die "Bardahl Special" waren wirklich hochgezüchtet für Luftrennen und sollten die Spitze unter sich ausmachen. Auf den hinteren Rängen verfügten die Mustang von Lacy und die Bearcat mit Vorjahres-Champion Slovak über kleinere Modifikationen, der Rest waren reguläre Maschinen. Ab der ersten Runde kämpften Lyford und Greenamyer Kopf an Kopf an der Spitze und die Zeiten wurden immer schneller, so dass der Rest die Plätze unter sich ausmachte. Greenamyer baute den Vorsprung final uneinholbar aus, da Lyford Probleme mit dem Motor bekam. Er schaffte es, den Motor am Leben zu halten, und wurde Zweiter. Die "Race 1" schoss mit einem Schnitt von 375,10 Meilen in der Stunde (604 km/h) durchs Ziel und eröffnete eine Siegesserie, die erst 1970 von einer Mustang beendet wurde.