Das technische und wirtschaftliche Betreiben von historischen Luftfahrzeugen in Deutschland werde durch unüberwindbare Hürden verhindert, beklagte der Förderverein Rosinenbomber in einer Pressemitteilung. Es sei ein schwerer Schritt, aber der Vorstand des Rosinenbomber Fördervereins e.V. habe beschlossen, sich nach 9 Jahren Arbeit von dem Projekt zu verabschieden, den Rosinenbomber wieder für den Passagiertransport aufzubauen.
Der Förderverein Rosinenbomber e.V. war 2010 nach der Notladung der einzigen in Deutschland zugelassenden „DC-3 / Rosinenbomber“ gegründet worden, mit dem Ziel, diese Maschine wieder als Passagiermaschine zuzulassen, um an die Geschichte der Luftbrücke zu erinnern.
Das Restaurieren der notgelandeten Maschine sei auf Grund von nicht einzuschätzenden Kosten schon 2013 fallengelassen worden. Stattdessen hatte der Verein damals noch eine zweite, in Großbritannien angebotene, dort flugzugelassene DC 3, gekauft, um diese, ergänzt um noch nutzbare Teile aus dem Unglücksflugzeug, als neuen Rosinenbomber zu nutzen. Seit 2013 steht dieses Flugzeug in Schönefeld.
Die organisatorischen Arbeiten zur Zulassung einer Werft in Deutschland, die Wiederaufnahme der DC-3 in das Deutsche Kennblatt, die technische Vorbereitung des Umbaus von einer Frachtvariante zur Passagiervariante wurden zielstrebig angegangen. Das Erfolgstempo der einzelnen, voneinander in Abhängigkeit stehenden Schritte hielt sich aber leider in Grenzen, so der Verein heute. Die sich ändernde Gesetzeslage zur Zulassung unter dem „Annex II“ ( Historische Luftfahrzeuge ) in diesem Zeitraum brachte neue Unklarheiten und Hürden für das Projekt. Damit seien die Organisation und die Kosten für das Projekt kaum noch seriös zu kalkulieren gewesen, heißt es in der Pressemitteilung.
Darüber hinaus sei man erst seit der letzten Woche informiert worden, dass der Rosinenbomber am neuen BER kein Zuhause mehr bekomme. Eine für dieses historische Luftfahrzeug unabdingbare Hangarierung sei nach Mai 2019 ausgeschlossen. Ein Betreiben des Rosinenbombers auf einem Platz weit außerhalb von Berlin halte man jedoch historisch und wirtschaftlich, auch in Anbetracht der Werbung um Spendengelder, für ausgeschlossen.
Man danke allen Mitgliedern, Unterstützern und Spendern. Die Teile der notgelandeten Maschine und die britische Fracht-Maschine sollen nach Willen des Vereins-Vorstandes bestmöglich verwertet und die Erlöse einem nahestehenden Zweck zugeführt werden. Entsprechend der Satzung soll der Rest des Vereinsvermögens dem Alliierten Museum in Berlin gespendet werden.