Die Renovierungsarbeiten im Londoner RAF Museum machen es möglich. In der Zweigstelle in Cosford treffen nach und nach immer mehr der Exponate aus der Hauptstadt ein. Vor zwei Wochen erst, kam die bekannte Bf 109 "Black Six" per Tieflader im Museum an.
In dieser Woche wurden drei britische Ikonen demontiert und wurden ebenfalls auf der Straße in die neue Ausstellung gebracht. Es handelt sich dabei um eine Boulton Paul Defiant Mk 1, eine Gloster Gladiator 1 und eine Westland Lysander III.
Für die Defiant ist es eine Heimkehr nach über 75 Jahren. Die einzige Überlebende ihrer Art wurde 1938 in der Fabrik in Wolverhampton gebaut. Die Defiants flogen unter anderem bei der Luftschlacht um England. Zwischen 1940 und 42 wurden die Zweisitzer auch für die Nachtjagd genutzt bevor sie zum Ende des Kriegs hauptsächlich für SAR und Zielschleppeinsätze gebraucht wurden. Die Museumsmaschine (Seriennummer N1671) wurde durch die polnische RAF No 307 Squadron ab Dezember 1940 geflogen. Dann bekam sie einen schwarzen Nachtjäger Anstrich und begann mit Patrouillienflügen. Nach dem Kreig wurde sie auf verschiedenen RAF Plätzen zu Schau gestellt bevor sie 1971 ins Museum in RAF Hendon kam. Eine erste gründliche Restaurierung erfuhr die N1671 im Jahr 2009 bei der Medway Aircraft Preservation Society.
Die große Gloster Gladiator, Serienummer K8042, stand ebenfalls seit der Eröffnung 1972 im RAF Museum in London. Es ist das erste Mal, dass die Maschine an einem anderem Standort gezeigt wird. Auch für sie ist es so etwas wie ein Heimspiel denn die Gladiator war in den frühen 1940er Jahren bei der No 5 Squadron in Ternhil und der No 61 Squadron in Rednal stationiert.
Die dritte und letzte Maschine des Transports ist, die Westland Lysander III mit der Seriennummer R9125 die im Zweiten Weltkrieg zu Aufklärungs- und Fotoflügen genutzt wurde. Sie wurde bereits 1946 ausgemustert und war schon mal für kurze Zeit im Museum in Cosford ausgestellt, bevor sie nach London kam.
Alle Neuankömmlinge sind ab Anfang 2017 für die Öffentlichkeit zugänglich und können in der "War in the Air" Halle angesehen werden. Mehr Informationen gibt es zusätzlich auf der Webseite des Museums.