Douglas AD Skyraider im Vietnamkrieg: 'Sandy' to the rescue

„Sandy“ to the rescue
Douglas Skyraider im Rettungseinsatz

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Veröffentlicht am 15.02.2025
Schwarz-weiße Bleistiftzeichnung einer tief fliegenden A-1 Skyraider, begleitet von einem Rettungshubschrauber
Foto: Lucio Perinotto

Schon früh im Konflikt mit Nordvietnam wurde deutlich, dass einzelne Hubschrauber zu verwundbar waren, um Such- und Rettungseinsätze (SAR) durchzuführen. Aus diesem Grund beschloss 1965 eine SAR-Taskforce, dass die Rettungshubschrauber paarweise eingesetzt und Skyraider den Begleitschutz übernehmen sollten. Die A-1 wurde wegen ihrer Robustheit, ihrer Fähigkeit, lange über dem Zielgebiet zu kreisen, ihrer hohen Nutzlast, die der einer B-17 aus dem Zweiten Weltkrieg entspricht, und ihrer Fähigkeit, auch mit den langsameren Hubschraubern zu fliegen, für diesen Einsatz ausgewählt. Aus diesem Konzept entwickelten sich schnell feste "Combat Search and Rescue"-Flüge (CSAR), bei denen die Skyraider entscheidende Rollen übernahmen und nicht nur Bodentruppen mit ihrer Feuerkraft unterstützen, sondern auch abgeschossene Piloten aus der Luft schützten, bis Hubschrauber zur Rettung eintrafen.

Rufzeichen "Sandy"

Zunächst wurde diese Art von Missionen von A-1 Skyraider durchgeführt, aber Mitte August 1965 schickte die 1. Air Commando Squadron (ACS) ein Gruppe von A-1Es zur Udorn Royal Thai Air Force Base (RTAFB), Thailand, um F-105-Luftangriffe in stark gefährdeten Gebieten zu decken. Wie Wayne Mutza in seinem Buch "The A-1 Skyraider in Vietnam" erklärt, wurde das berühmte Rufzeichen "Sandy" Ende 1965 von Capt. J. W. "Doc" George während eines A-1-Einsatzfluges zu einer der verschiedenen A-1-Gruppen, die auf der Air Base Udorn rotierten, geschaffen. Eigentlich war es Georges Rufzeichen für Bien Hoa. Nachdem er in Udorn gelandet war, wurde er gefragt, welches Rufzeichen er dort verwenden wolle. Georges Antwort war "Sandy". Das Rufzeichen wurde nicht nur von Georges Nachfolger beibehalten, sondern wurde auch zum Rufzeichen aller Skyraider, die mit der SAR-Mission beauftragt wurden.

Erleichterung beim Eintreffen

Der Ablauf der Einsätze war oft gleich, wenn ein amerikanisches Muster (F-105, F-4, ein Transporter, Hubschrauber) oder ein Forward Air Controller (FAC) während einer Kampfbeobachter-Mission in Südvietnam abgeschossen wurde, war ein weiterer FAC (meist Cessna O-2 oder Bird Dog) in der Regel innerhalb kurzer Zeit zur Stelle. Er löste die über der Absturzstelle kreisenden Flügelmänner der abgestürzten Besatzung ab, wenn diesen der Treibstoff auszugehen drohte und sie zur Basis zurückkehren oder zu einem Tankflugzeug abdrehen mussten. Der FAC hielt Sicht- und Funkkontakt mit den Überlebenden und die Verbindung mit den anlaufenden SAR-Maßnahmen. Je nach Standort konnten die alarmierten SAR-Kräfte in nur 30 Minuten über dem Absturzgebiet sein. Eine möglichst kurze Wartezeit war entscheidend für die erfolgreiche Rettung. Dem Gegner sollte möglichst wenig Zeit bleiben, um einen Widerstand zu organisieren. Die Rettungshubschrauber wurden von speziell ausgebildeten Piloten begleitet, die ihre Skyraider mit dem Rufzeichen "Sandy" steuerten. Die A-1 sorgten dabei nicht nur für die Sicherung der Hubschrauber (Anfangs HH-43 Huskie und später HH-3 Jolly Green Giant und HH-52 Super Jolly Green Giant), sondern sie griffen oft auch anrückende feindliche Kräfte am Boden direkt an, die abgeschossene Piloten gefangen nehmen wollten. Ihr Ruf eilte ihnen voraus, und wenn die Piloten mit ihren Skyraider im Zielgebiet eintrafen, war die Erleichterung der Truppen am Boden oft groß, denn sie wussten, nun naht die Rettung. Der Ausruf "Sandy to the rescue" wurde dabei von den zuständigen Fluglotsen geprägt, die diesen immer über Funk an die oft über Einsatzgebieten kreisenden CSAR-Maschinen durchgaben.