Wenn man sich die Zahlen zur "Operation Zitadelle" vor Augen führt, dann kann man die Ausmaße dieser Schlacht erahnen: 1,9 Millionen sowjetische Soldaten stehen mit ihren knapp 5.000 Panzern und Sturmgeschützen, 3.600 Flugzeugen und 31.0000 Geschützen dem deutschen Angriff gegenüber. 780.000 deutsche Soldaten mit 2.464 Panzern und Sturmgeschützen, 1.372 Flugzeugen und 7.417 Geschützen sollen nach der Niederlage in Stalingrad und der Rückeroberung von Charkow wieder die Oberhand an der Ostfront erlangen.
"Unternehmen Zitadelle"
Die geplante Operation fußte auf der Idee des Befehlshabers der Heeresgruppe Süd, Generalfeldmarschall Erich von Manstein. Unter dem Decknamen "Unternehmen Zitadelle" wurde der vom Oberkommando des Heeres (OKH) ausgearbeitete Plan am 13. März und 15. April 1943 festgeschrieben. Im bekannten Kursker Bogen hatte die Frontlinie eine Seitenlänge von 200 Kilometern und eine Tiefe von 150 Kilometern. Am Fuß des Bogens sollte beidseitig zum Angriff übergegangen werden, die im Frontvorsprung liegenden sowjetischen Truppen sollten von der Hauptfront abgeschnitten werden. Hauptziel war die Stadt Kursk selbst, sie sollte von beiden Offensivspitzen am fünften und sechsten Tag des Angriffs erreicht werden.
Ein umfassendes Artilleriefeuer
Darauf folgend sollten die restlichen acht bis zehn Armeen der Sowjetunion vernichtet werden. Die Führung versprach sich vom Einsatz gepanzerter Truppen den größten Erfolg. Einigen Quellen zufolge sollen die Angriffspläne den Sowjets bereits im Vorfeld bekannt gewesen sein, und so waren sie bestens vorbereitet. Kurz nach Mitternacht am 5. Juli 1943 eröffnete die Rote Armee ein umfassendes Artilleriefeuer auf die vermuteten Bereitstellungsräume der Wehrmacht. Diesem frühen Angriff lag die Gefangennahme eines deutschen Pioniers zugrunde, der einen früheren Angriffstermin der Wehrmacht angegeben hatte. Jedoch startete dieser erst ab 3:30 Uhr, und so standen noch keine Truppen bereit, der Artilleriebeschuss lief ins Leere.
Freya-Radar
Kurz vor dem Start der Flugzeuge auf deutscher Seite griffen sowjetische Bomber und Jäger die Flugplätze an, doch auch dies ohne großen Erfolg, denn das Freya-Radar hatte die Angreifer geortet, so dass sich die Luftwaffen-Jäger bereits in der Luft befanden und die Angreifer abwehren konnten. Dabei wurden 120 sowjetische Flugzeuge abgeschossen. Im weiteren Verlauf des Tages sollte die Zahl auf 425 ansteigen, bei nur 36 eigenen Verlusten. Die noch gut aufgestellte Luftwaffe konnte während der "Operation Zitadelle" ein letztes Mal die Luftherrschaft über einem Kampfgebiet erringen. Einer der Luftwaffenpiloten war Günther Josten, der als Schwarmführer bei der 1./JG 51 flog. Diese Staffel gehörte zu von Greims 6. Luftflotte und operierte aus dem Raum Briansk über dem Norden des Kursker Bogens. Josten flog auf der Focke-Wulf Fw 190 und konnte während der Schlacht mehrere Iljuschin Il-2 abschießen.
Rückzug
Für die Luftwaffe war die Schlacht bei Kursk nicht so desaströs wie für den Rest der Truppe. 54.182 deutsche Soldaten fielen, wurden verwundet oder vermisst. 252 Panzer sowie 159 Flugzeuge wurden zerstört. Auf sowjetischer Seite waren es 319.000 Soldaten, 1.956 Panzer und 1.961 Flugzeuge. Doch die Wehrmacht unterlag und musste nach und nach den Rückzug antreten.