Luftfahrtschätze in Gefahr: Tornado trifft USAF-Museum Dayton

Wirbelsturm verwüstet Werkstatt-Hangars
Tornado trifft US-Air-Force-Museum in Dayton

Zuletzt aktualisiert am 01.03.2024

Auf diesen Tornado hätte das National Museum of the United States Air Force in Dayton sicher gerne verzichtet: Dabei handelte es sich nicht etwa um den ersten in Serie gefertigten Jetbomber der USA, der North American B-45 Tornado, sondern um das namensgebende Naturphänomen. Am 28. Februar traf ein starker Wirbelsturm die Wright-Patterson Air Force Base. Die heftigsten Schäden erlitt die Restaurierungsabteilung des Museums im historischen Hangar 4.

USAF-Museum Dayton Tornado-Schäden Vorfeld
US Air Force

Keine Chance für Jets im Außenbereich

Im Außenbereich der Werkstatt erwischte es die dort abgestellten Lockheed-Muster F-104D und T-33. Der doppelsitzige Starfighter (Seriennummer 57-1322) war lange Zeit im Wings of Freedom Musuem in Indiana ausgestellt, bis er 2016 nach Dayton kam. Dort nutzte das Museum Teile der Tragfläche zur Restaurierung eines Einsitzers und lagerte die restliche Zelle im Freien. Auch die T-33A kam 2017 aus Indiana. Sie war seit 1963 im Huntington Memorial Gardens ausgestellt und wartete auf eine mögliche Aufarbeitung. Außerdem sind auf den Fotos Komponenten anderer Flugzeuge einschließlich eines Sternmotors zu sehen.

USAF-Museum Dayton Tornado-Schäden Ansicht in die Halle
US Air Force

Douglas-Bomber in Gefahr?

Die Gebäude selbst weisen schwere Schäden an Toren und Fassaden auf. Im Inneren sind mehrere Fluggeräte abgestellt, darunter ein Hiller-Hubschrauber und eine F-15 Eagle. Besonders kostbar sind die Einstellstücke der Douglas XB-42 Mixmaster und XB-43 Jetmaster. Letzterer ist der erste geflogene Jet-Bomber der USA. Die F-15A (76-0027) war bis Oktober 2023 in der Hauptausstellung zu sehen und kam anschließend in den Werkstatt-Bereich. Das Gleiche gilt auch für die Boeing X-45A. Die Kampfdrohne war bereits zeitweise im Museum ausgestellt und stand nun im Restaurierungshangar. Das unbemannte Fluggerät hatte im Mai 2002 die Flugerprobung aufgenommen und Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kampfdrohnen-Entwicklung geleistet.

Auf den Fotos nicht zu sehen ist die Streak-Eagle. Mit dieser besonderen F-15A (Nummer 72-0119) hatte die USAF zwischen dem 16. Januar und 1. Februar 1975 insgesamt acht Steigleistungsweltrekorde aufgestellt. Bei der letzten Bestmarke schoss der Jet in nur drei Minuten und 27,8 Sekunden von null auf eine Höhe von 30.000 Meter. Bei der Maschine handelte es sich um das 19. Vorserienexemplar, das aus Gewichtsgründen ohne Lackierung geflogen war. Auch Bewaffnung, Radar, Fanghaken und andere Systeme wurden ausgebaut. Erst im Januar dieses Jahres schloss das Museum die umfangreiche Restaurierung ab. Das Rekord-Flugzeug wartete seitdem im Hangar auf den Transfer in die Ausstellungshalle. Ob und wie stark die Streak Eagle beschädigt wurde ist noch nicht bekannt. Aktuell erfasst die USAF die auf dem Gelände entstandenen Schäden.