40 Jahre im Dienst: Italiens Luftwaffe feiert den Tornado

40 Jahre im Dienst
Italiens Luftwaffe lässt den Tornado hochleben

Zuletzt aktualisiert am 12.09.2022

Vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit im Leben eines Kampfflugzeugs. Auch heute noch. Es überrascht daher wenig, wenn Italiens Luftwaffe, die Aeronautica Militare, ihren noch immer im Saft stehenden Tornado-Jagdbombern zum 40. Jahrestag ihres Diensteintritts ein würdiges Fest bereitet. Schließlich gipfelt in diesem Jubiläum eine Erfolgsgeschichte, die 1982 mit der Lieferung des ersten Panavia Tornado IDS an die 154° Gruppo (Staffel) des 6° Stormo (Geschwader) auf dem Fliegerhorst Ghedi ihren Anfang nahm.

Italienische Luftwaffe

Eine Frage der Ehre

Und so kamen am 8. September auf eben diesem Fliegerhorst hochrangige Militärs sowie aktive und ehemalige Piloten, Waffensystemoffiziere und Techniker zusammen, um "ihrem" Flugzeug die Ehre zu erweisen. Sie wurden Zeugen einer feierlichen Zeremonie zu Lande und in der Luft – deren Krönung eine Ehrenformation aus nicht weniger als zehn Tornados verkörperte. Auch die Frecce Tricolori, Italiens berühmte Kunstflugstaffel, ließen es sich nicht nehmen, vor Ort Flagge zu zeigen.

Italienische Luftwaffe

Starfighter, Tornado, F-35A

Ghedi, gelegen in der Lombardei, ist noch heute das Zuhause der italienischen Tornados, von denen 38 noch aktiv sind. Einst flogen 100 Exemplare des Mehrzweck-Kampfjets für die Aeronautica Militare. Von den 88 Tornado IDS erhielten 16 Maschinen zwischen 1992 und 1994 eine Modifikation auf die EloKa-Variante ECR. Zwölf Trainingsflugzeuge mit Doppelsteuer-Cockpit ergänzten die Flotte. Italien hatte den Tornado beschafft, um das Standardmuster Lockheed F-104S im Einsatz zu ergänzen. Die Starfighter wurden in den Folgejahren von der Jagdbomberrolle abgezogen und schließlich 2004 komplett ausgemustert. Währenddessen erledigen die Tornados auch heute noch ihre Pflicht, wenngleich mit dem Dienstantritt der Lockheed Martin F-35A die Wachablösung bereits im Gange ist.

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Bewegte Jahrzehnte

In ihren 40 Einsatzjahren bei der Aeronautica Militare sahen sich die Schwenkflügler mit einer Fülle von Herausforderungen konfrontiert. An die wichtigsten Meilensteine erinnert die in Ghedi enthüllte Sonderlackierung auf dem Tornado ECR mit der taktischen Kennung 6-66. Der Anstrich greift vier markante Farbtöne auf, die italienische Tornados in den vergangenen Jahrzehnten trugen. Die Front der 6-66 ist im Stile der italienischen Tornado-Prototypen X-586 und X-587 lackiert, die 1975 und 1977 zum Erstflug abhoben. Darauf folgt die grün-grau gefleckte Tarnung, mit der Italiens "Tonkas" in den 80er- und 90er-Jahren unterwegs waren. Anfang der 90er kämpften italienische Tornados im Irak. Den bei den Operationen Desert Shield und Desert Storm verwendeten Wüstensandfarben trägt der Sonderanstrich ebenfalls Rechnung. Das Heck der 6-66 ist dagegen im aktuell verwendeten Einheitsgrau gehalten.