Es ist ein Abschied ohne Wiederkehr – und eine Reise mit düsterem Ziel. Zwei der drei letzten Mil Mi-35 der tschechischen Luftwaffe brachen am 21. März von ihrer langjährigen Heimat Náměšt nad Oslavou in Mähren Richtung Polen auf, wie das Port. Dort nahmen Militärs der ukrainischen Streitkräfte die beiden Kampfhubschrauber in Empfang. Die Ukrainer werden die Mi-35, laut scramble.nl trugen sie die Kennzeichen 3365 und 3366, baldmöglichst in ihr Heimatland überführen – und sie dort dann im Krieg gegen Russland einsetzen.
Acht Mi-35 gespendet
Die 3365 und ihre Schwestermaschine sind die letzten Mi-35, die Tschechien kostenlos an die Ukraine abgibt. Sechs tschechische Exemplare des bei der NATO als "Hind" geführten Helikopters gingen laut scramble.nl zuvor denselben Weg, was die Zahl der insgesamt von Tschechien an die Ukrainer übergebenen Mi-35 auf acht bringt. Über den weiteren Verbleib der bereits gelieferten Hubschrauber ist nichts bekannt.
Eine einzelne Mi-35 aus dem Fundus der tschechischen Streitkräfte soll dem Vernehmen nach in Tschechien bleiben und darf ihren Ruhestand wohl bald in einem Museum genießen. "Wir haben keine Ausrüstung mehr, die wir spenden könnten", zitiert das Portal censor.net die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černohova.
Viper ersetzt Hind
Die Tschechische Republik hatte ihre Mi-35 offiziell schon Ende Oktober 2023 außer Dienst gestellt. Die "Hind" wurde in Náměšt nad Oslavou durch die Bell AH-1Z Viper ersetzt. Die ersten von zehn bestellten AH-1Z trafen Ende Juli 2023 in Mähren ein. Zuletzt verfügte die 221. Staffel in Náměšt nad Oslavou noch über sieben einsatzfähige Mi-35, deren Ersatzteilversorgung aufgrund der Sanktionen gegen Russland immer schwieriger geworden war.