Kawasaki C-1 geht in Rente - Japan verabschiedet Transporter-Exot

Abschied für japanischen Transporter-Exoten
Die Kawasaki C-1 verlässt die Bühne

Veröffentlicht am 11.02.2025

Nur wenige Länder leisten sich den Luxus der Entwicklung eines eigenen, strahlgetriebenen Militärtransporters. Japan ist eines davon und behielt die C-1 strikt für sich: Der einzige Kunde blieb die Japan Air Self-Defense Force (JASDF). Nun nähert sich die Karriere des Kawasaki-Musters langsam dem Ende. Aus diesem Grund hat die Transporter-Basis in Iruma bei Tokio eine Maschine mit einem spektakulären Sonderanstrich versehen.

Als Motiv wählten die Grafiker den Phoenix, um ebenso wie der Schriftzug "C-1 für immer" zu verdeutlichen, dass der Transport nicht aus dem Gedächtnis verschwinden wird. Bei der verzierten C-1 handelt es sich um das zweite gebaute Exemplar. Sie trägt die Kennung 28-1002 und ist neben dem noch als fliegender Prüfstand verwendeten Prototyp der älteste Vertreter des Typs. Sie hatte ihren Erstflug am 16. Januar 1971 absolviert.

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Nur ein Quartett ist übrig

Die Entwicklung der C-1 hatte in den 60er Jahren begonnen. Nach dem T-1-Trainer von Fuji war sie erst der zweite eigene Jet des Landes. Als Antrieb dienen zwei in Lizenz gebaut Pratt & Whitney JT8D. Der Jungfernflug erfolgte am 12. November 1970. Ab Mitte der 70er Jahre wurde die C-1 zum Standard-Transporter der japanischen Luftstreitkräfte und war auf fast jedem Fliegerhorst zu Versorgungs- und Verbindungsflügen anzutreffen.

Heute wird der früher in Iruma und Miho stationierte Oldie immer seltener. Die letzten beiden aktiven Flugzeuge in der Transportrolle sind in Iruma beheimatet. Neben dem Prototyp im Flugtestzentrum Gifu, der übrigens immer noch seinen silbernen Anstrich aus den 70er Jahren trägt, existiert noch ein besonderes Einzelstück in Form der EC-1. Sie erhielt voluminöse Verkleidungen an Bug sowie Heck, und dient zur elektronischen Kriegsführung. Im Museum steht bereits die besonders modifizierte Asuka: Der Demonstrator sollte STOL-Technologien erproben (Short Take-off and Landing).

Nachfolger auf Kundensuche

Mit nur 31 gebauten Exemplaren dürfte sich das C-1-Unterfangen zumindest finanziell nicht wirklich gelohnt haben. Trotzdem kommt als Nachfolger wieder eine Eigenproduktion zum Einsatz, und zwar die Kawasaki C-2. Der deutlich modernere Transporter ähnelt einer zweistrahligen C-17 und verfügt über zwei CF6-80 von GE Aviation. Er fliegt seit dem 26. Januar 2010 und ging im März 2016 in Dienst. Im Gegensatz zum Vorgänger vermarktet Japan die C-2 aktiv, konnte aber bis dato noch keine Exportaufträge verbuchen.