Kampfjet im Luftrennen - USAF fliegt Air Race mit F-22-Stealth-Jäger

Air Race zum ersten Mal seit 89 Jahren
USAF fliegt Luftrennen mit F-22-Stealth-Jäger

Zuletzt aktualisiert am 12.03.2025

In der Anfangszeit der Luftfahrt waren spektakuläre Luftrennen nicht nur bei den Zuschauern beliebt, sie sorgten durch den Wettbewerb für immer neue technische Höchstleistungen. Daher beteiligte sich das US Army Air Corps in den 20er Jahren auch an einigen Veranstaltungen und rief schließlich ihren eigenen Wettbewerb ins Leben.

Die Mitchell Trophy Air Race fand zum ersten Mal am 14. Oktober 1922 auf dem selfridge Field in Michigan statt. Teilnehmen durften nur Piloten der 1st Pursuit Group. Sie warfen ihre Doppeldecker um einen 32 Kilometer langen, mit Pylonen abgesteckten Rundkurs. Der Name des Rennens erinnerte an 1st Lt. John Lendrum Mitchell Jr., einem Piloten der 1st Pursuit Group, der bei einem Absturz in Frankreich während des Ersten Weltkriegs ums Leben gekommen war. Sein Bruder, Colonel Billy Mitchell, hatte den Event ins Leben gerufen.

Mitchell Trophy vor F-22 Raptor
US Air Force

Mach-2-Jäger statt Doppeldecker

Nach der letzten Ausgabe des Rennens im Jahr 1936 wurde es still um die Trophäe. Nun hat die US Air Force die Idee wiederbelebt – nur mit hochmodernen Kampfflugzeugen. Im Mittelpunkt stand nämlich das 1st Fighter Wing von der Langley AFB als Nachfolger der 1st Pursuit Group. Der Verband ist mit der Lockheed Martin F-22 Raptor ausgerüstet, der Mach 2 fliegen kann – kein Vergleich zur Durchschnittsgeschwindigkeit von 238 km/h des ersten Siegers von 1922, Lieutenant Donald Stace.

Teamleistung in der Luft und am Boden

Im Gegensatz zu damals kam es heute nicht nur auf die Geschwindigkeit in der Luft an, denn die USAF will mit dem Rennen die schnelle Verlegung von Kampfjets trainieren. "Hier geht es darum, die logistischen Herausforderungen nachzustellen, mit denen wir in einem vergleichbaren Konflikt konfrontiert werden, in dem unsere Fähigkeit, uns zu bewegen, anzupassen und zu kämpfen, angesichts zahlreicher Herausforderungen in den Bereichen Wartung, Unterstützung, Wetter und Aufklärung sehr wohl über den Erfolg der Mission entscheiden kann", sagte Colonel Brandon Tellez, Kommandeur des 1st Fighter Wings.

Drei Raptor-Teams kämpfen um den Sieg

Wie früher durften nur Piloten des Verbandes teilnehmen: also traten jeweils zwei Flugzeugführer der drei Staffeln mit ihrer F-22 im Team an (27th, 71st und 94th Fighter Squadron). Der offizielle Start erfolgte am Morgen des 6. März in Langley mit der Bekanntgabe des Auftrags. Die sechs Raptors hatten so schnell wie möglich inspiziert, bewaffnet, betankt und in die Luft gebracht zu werden, um zur Selfridge Air National Guard Base zu fliegen.

Pilot rennt über Flightline
US Air Force

Letzte Kilometer zu Fuß

Dort wartete eine besondere Aufgabe: während jeweils ein Pilot die beiden Maschinen seines Teams für den Rückflug vorbereitete, musste der Partner ohne Unterstützung von außen zu Fuß zum Selfridge Military Air Museum laufen, um sich dort ins Gästebuch einzutragen. Die historische Sammlung befindet sich zwar auf dem Gelände des Fliegerhorstes, liegt aber rund drei Kilometer von der Flightline entfernt – bei starkem Wind und Temperaturen unter null keine angenehme Aufgabe.

Als Erstes gelang es Captain "Marbro" von der 27th FS, seine Unterschrift zu leisten; er schaffte den Weg in 30 Minuten. Anschließend ging es zurück zu den Jets, und auf dem schnellsten Weg ins heimatliche Langley. Als Gewinner verkündete die USAF das Team der 94th FS: Staffelkommandeur Lieutenant Colonel "Devil" und Captain "Rizz". Devil kam als erster nach dem 825 Kilometer langen Flug auf der Parkposition an, vor der schon die originale Trophäe wartete.