Airbus will A400M in die Emirate verkaufen: arabische Firmen mit im Boot

Zusammenschluss mit arabischen Firmen
Airbus will A400M in die Emirate verkaufen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 24.11.2025
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In Sachen A400M steht Europas Flugzeugbauer Airbus vor einem Problem: Sackt man für den Militärtransporter nicht zeitnah neue Bestellungen ein, läuft die Produktion bald trocken. Schließlich sind von den 178 bislang im Orderbuch vermerkten Exemplaren bereits 135 ausgeliefert. Mithilfe einer "Umstrukturierung" der Lieferpläne für die Abnehmerländer Spanien und Frankreich konnte Airbus im Sommer zwar die A400M-Produktion bis Frühjahr 2029 sichern. Aber um das Programm darüber hinaus am Laufen zu halten, braucht es neue Kunden.

Besonders große Chancen für eine solche Neuakquise sieht Airbus momentan in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Die Luftwaffe der VAE fliegt aktuell noch eine alte Hercules-Transporterflotte, bestehend aus insgesamt acht C-130H und L-100. Außerdem stehen acht Boeing C-17 Globemaster III im Einsatz.

Airbus sieht die A400M in den Emiraten als veritablen Nachfolger für die Hercules – und wirbt entsprechend vehement für seinen Turboprop-Transporter. Auf der Dubai Airshow zeigten die Europäer die A400M in der vergangenen Woche einem großen Publikum – sowohl in der Luft als auch am Boden.

Ein Airbus A400M auf der Landebahn eines Flughafens.
Airbus

Arabisches Unternehmen als Zulieferer

Parallel dazu forciert Airbus in den VAE die Bemühungen, einheimische Industriepartner für einen möglichen A400M-Deal als Zulieferer zu gewinnen. "Wir haben Partnerschaften mit mehr als einem Unternehmen und werden diese Woche Absichtserklärungen unterzeichnen", verkündete Jean-Brice Dumont, "Head of Air Power" bei Airbus, am 18. November in Dubai. Tatsächlich ließ Airbus dieser Ankündigung nur Tage später Taten folgen: Am letzten Messetag unterzeichnete der Konzern mit dem arabischen Unternehmen Mubadala ein industrielles Partnerschaftsabkommen.

Offiziellen Verlautbarungen nach bezieht sich die Zusammenarbeit vor allem auf die Mubadala-Tochter Strata – laut Airbus "ein fortschrittliches Unternehmen für die Herstellung von Flugzeugstrukturen", das als Zulieferer des A400M-Programms vorgesehen ist. In welchem Umfang das im Detail geschehen soll, werde derzeit zwischen Strata und Airbus definiert, heißt es seitens Airbus. Generell werde sich die Partnerschaft aber auf die Bereiche "Fertigung, Montage und Support" erstrecken.

Patrick Zwerger

40 Tonnen Nutzlast für die A400M

Airbus-Manager Dumont betonte in Dubai zudem, dass man sich "in sehr aktiven Gesprächen" mit den VAE für eine angedachte A400M-Order befinde. Airbus habe "die Relevanz der A400M" für die von der Luftwaffe der VAE benötigten Missionsprofile "unter Beweis gestellt" und befinde sich gegenwärtig "viel näher am Ende als am Anfang" der Verkaufsgespräche.

Ein Beitrag dazu dürfte sein, dass Airbus derzeit daran arbeitet, die maximale Nutzlast der A400M von 37 auf 40 Tonnen zu erhöhen – was durch "moderate" Änderungen an der Hardware und überarbeitete Zulassungsdokumente bewerkstelligt werden soll, ohne strukturelle Modifikationen am Flugzeug vorzunehmen. Es gebe "eine Reihe von Kunden, auch in dieser Region [als dem Nahen Osten], die 40 Tonnen fordern", unterstrich Airbus-Mann Dumont in Dubai. Dieser Forderung will der Konzern offenbar möglichst zügig nachkommen.