Mit einem Zwischenstopp auf den Kapverden erreichte die erste KC-390 in den Farben der portugiesischen Luftwaffe am späten Vormittag des 16. Oktober (Ortszeit) ihre neue Heimat im Südwesten Europas. Um 10:54 berührte der unter der zivilen Testkennung PT-ZDK aus Recife überführte Zweistrahler in Beja, im Süden des Landes, zum ersten Mal portugiesischen Boden. In der Luft war die KC-390 zuvor von zwei F-16M der Força Aérea Portuguesa in Empfang genommen worden.

Die Ausrüstung fehlt noch
Bis der neue Transporter aber offiziell in Dienst gehen kann, müssen sich die Portugiesen noch ein Weilchen gedulden. In Beja erhält die KC-390 bei der OGMA, einer Tochtergesellschaft von Embraer in Portugal, zuerst noch ihre Ausrüstung nach NATO-Standard. Anschließend muss die nationale Luftfahrtbehörde Portugals dem fertigen Flugzeug die Zulassung erteilen. Erst dann erfolgt die offizielle Übergabe an die portugiesische Luftwaffe. Geplant ist diese für das kommende Jahr.
Hercules-Nachfolger
Portugal hat bei Embraer insgesamt fünf KC-390 bestellt und war damit erster Exportkunde für den brasilianischen Hercules-Rivalen. Zugleich ist die Força Aérea Portuguesa nach wie vor größter Abnehmer für die KC-390 außerhalb Brasiliens. Der mit Embraer vereinbarte Kaufvertrag aus dem Jahr 2019 sieht umfasst neben der Lieferung der Flugzeuge auch Dienstleistungen und technische Unterstützung sowie einen Flugsimulator für das Pilotentraining. Eingesetzt werden die fünf KC-390 später von der Esquadras 501, die auf dem Fliegerhorst Montijo nahe der Hauptstadt Lissabon stationiert ist und gegenwärtig noch vier Lockheed C-130H betreibt.