In einer Börsenmeldung am 8. Mai kündigte Korean Air im Rahmen der Neuausrichtung der Flotte den Verkauf von fünf Flugzeugen in die USA an. Der Kunde lässt aufhorchen: Die Airliner gehen an die Sierra Nevada Corporation, die erst vor kurzem den Auftrag zur Entwicklung und Umrüstung des E-4B-Nachfolgers bei der US Air Force gewonnen hatte. Als "Weltuntergangsflugzeug" soll die Maschine in Katastrophen oder einem nuklearen Krieg als fliegender Kommandoposten dienen.
Kommendes Jahr in die USA
Laut Börsennotiz erwirtschaftet Korean Air mit der Transaktion die Summe von 674 Millionen Dollar. Der Verkauf sei Teil eines mittel- bis langfristigen Plans, ältere Flugzeuge mit Vertretern neuerer Generationen zu ersetzen. Die Maschinen gehen im September 2025 an den ihren neuen Besitzer in den USA. Interessanterweise wird der betroffene Typ nicht genannt. Laut Informationen von Reuters handelt es sich aber um die Boeing 747-8I.

Sierra Nevada hat bereits am 28. April ein Bild des E-4B-Nachfolgers auf Basis der 747-8 veröffentlicht.
Keine Alternativen
Ein anderer Jet kommt auch nicht infrage, denn die USAF hatte als Vorgabe ein Muster mit vier Triebwerken gegeben. Korean Air hat als Vierstrahler zwar neben dem Jumbo auch noch fünf Airbus A380 in Dienst, aber das europäische Muster galt als wenig wahrscheinlich. Zudem hatte Sierra Nevada im Vorfeld bereits ein Foto einer 747-8 als fliegenden Kommandoposten veröffentlicht.
Nur zehn Jahre in Dienst
Korean Air betreibt sieben Frachter und neun Einheiten der Passagierversion des neuesten Jumbo Jets. Im Zug des Flottenumbaus hatte die Fluggesellschaft Anfang April bei Airbus 33 Exemplare der A350 bestellt. Mit der Abgabe an Sierra Nevada wären die 747-8I nur zehn Jahre im Einsatz gewesen – die erste Maschine hatte Boeing am 25. August 2015 an die Fluglinie übergeben.