Mit 290 km/h zum Ziel: Kamikaze-Drohnen für Ramm-Angriffe

Autonomer Abfangjäger bald einsatzbereit?
Briten entwickeln Killer-Drohnen für Ramm-Angriffe

Veröffentlicht am 13.02.2024

Die aktuellen Konflikte zeigen, dass die Gefahr von Drohnenangriffen weiter zunimmt, gerade im Bereich einfachster Fluggeräte. Um nicht weiter mit Kanonen auf Spatzen schießen zu müssen, sprich teure und komplexe Flugkörper zu verschwenden, hat sich die Firma Marss eine besondere Lösung einfallen lassen. Das unbemannte Interceptor-System bringt gegnerische Drohnen durch gezielte Ramm-Manöver zum Absturz. Da keine Sprengstoffe oder brennbaren Treibstoffe zum Einsatz kommen, soll zudem das Risiko für eigene Bodentruppen reduziert werden. Eingebunden in ein spezielles Überwachungssystem, kann das Fluggerät autonom operieren. Wie das Unternehmen auf der World Defense Show in Riad mitteilte, läuft derzeit noch die Testphase. Trotzdem soll das System noch in diesem Jahr einsatzreif sein.

Marss Interceptor Details
Marss

Fast 290 km/h schnell

Bei der Interceptor-MR handelt es sich um eine von vier Elektromotoren angetriebenen Drohne, die rund 80 Zentimeter lang ist und acht Kilogramm auf die Waage bringt. Der Bug und die Flügel bestehen aus widerstandsfähigem Titan. Dank Kamera im Bug und verschiedenen Sensoren lassen sich Ziele auf eine Entfernung von bis zu fünf Kilometern bekämpfen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 288 km/h. Die maximale Flughöhe liegt bei 2000 Metern. Laut Marss soll das System wiederverwendbar sein. Auch eine kleinere Ausführung wird entwickelt: Die Interceptor-SR bringt nur 1,5 Kilogramm auf die Waage, hat aber immer noch eine Flughöhe von bis zu 500 Metern und eine Geschwindigkeit von 216 km/h. Das Unternehmen mit Standorten in Monaco, Großbritannien und Saudi-Arabien wurde 2005 gegründet, ursprünglich zur Entwicklung eines autonomen Andocksystems für Schiffe.