B-1B-Bomber der USA direkt vor Venezuelas Haustür: Provokation aus der Luft

Provokation vor der Küste
B-1B-Bomber der USAF direkt vor Venezuelas Haustür

ArtikeldatumVeröffentlicht am 24.10.2025
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Die USA machen weiter Druck auf Venezuela – und provozieren die Regierung von Präsident Nicolás Maduro aus der Luft zum wiederholten Mal mit Manövern von Langstreckenbombern. Waren es am 15. Oktober drei Boeing B-52H Stratofortress, die laut späterer Air Force-Stellungnahme in Begleitung von bewaffneten F-35B-Kampfjets des US Marine Corps "Demonstrationen eines Bombenangriffs" über dem Karibischen Meer vor Caracas ausführten, so schickte die US-Luftwaffe dieses Mal (mindestens) zwei B-1B Lancer.

Die Überschallbomber waren am 23. Oktober von der Dyess Air Force Base in Texas gestartet, wo der 7th Bomb Wing stationiert ist. Bei ihrer Mission nutzten sie die Funkrufzeichen BARB21 und BARB22. Daten der Tracking-App Flightradar 24 dokumentieren, wie die beiden B-1B über dem Karibischen Meer auf die Küstenlinie Venezuelas zuflogen und sich bis auf nur rund 80 Kilometer an das lateinamerikanische Land heranwagten. "Gefährlich nah" sei das, urteilten Beobachter des Manövers in Echtzeit auf X. Der vorgelagerten Inselgruppe Los Testigos, die zu Venezuela gehört, sollen die Lancer-Bomber gar noch deutlich näher gekommen sein.

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Präsident Trump dementiert B-1B-Provokation

Neben den beiden B-1B orteten Tracking-Dienste auch Aktivitäten weiterer US-Militärflugzeuge in der Region. Demnach war mindestens eine Boeing KC-135 Stratotanker zeitgleich mit den Bombern unterwegs. Auch ein RC-135-Aufklärer operierte zur selben Zeit nicht weit entfernt.

Das Wall Street Journal bestätigte die gegen Venezuela gerichtete, US-amerikanische Drohkulisse am Himmel über dem Karibischen Meer im Nachgang unter Berufung auf anonyme Insider. Hintergrund solcher Aktionen sei es, "den militärischen Druck" auf die Regierung in Caracas zu erhöhen. Eine offizielle Stellungnahme gaben die US Air Force oder eine andere Behörde bislang nicht ab.

Lediglich US-Präsident Donald Trump äußerte sich im Rahmen einer Pressekonferenz im Weißen Haus auf Nachfrage – stritt ein gegen Venezuela gerichtetes Manöver mit B-1B-Bombern jedoch ab: "Das ist falsch", gab er zu Protokoll und fügte hinzu, seine Regierung sei nichtsdestotrotz "aus vielen Gründen nicht glücklich mit Venezuela." Drogen seien einer der Gründe, außerdem würden die Venezolaner "ihre Gefangenen in unser Land" schicken.

B-52H und F-35A der US Air Force beim simulierten Angriff auf Venezuela
USAF

"Militärischer Druck" der USA auf Venezuela

Zuletzt hatten die US-Streitkräfte mehrfach – tatsächliche oder vermeintliche – venezolanische Drogenschmugglerboote auf dem Meer attackiert. Die mit AIM-9X-Sidewinder-Raketen bewaffneten F-35B der Marines, die am 15. Oktober das B-52H-Trio bei ihrem simulierten Bombenangriff über dem Karibischen Meer begleitet hatten, waren Mitte September in Puerto Rico stationiert worden. US-Präsident Donald Trump hatte im Vorfeld angekündigt, zehn F-35 in die Region zu schicken. Damit wolle er gegen seinen venezolanischen Amtskollegen Maduro und den Drogenschmuggel in der Region vorgehen, hieß es seinerzeit.