Das Design der F-35 ist von Haus aus auf eine möglichst geringe Radarsignatur getrimmt. Einen Großteil seiner Bewaffnung führt der Stealth Fighter deshalb in internen Waffenschächten im Rumpf mit. Wer jedoch die volle Zuladung der F-35 im Einsatz nutzen will, kommt nicht umhin, sie auch extern mit Waffen zu behängen – und zwar ganz konventionell, an Pylonen unter den Tragflächen. "Beast Mode" nennen die Militärs im internen Jargon diese Auslegung, bei der die Lightning II mehr als acht Tonnen Bomben und Raketen tragen kann.

Premiere, fully loaded
Die Royal Australian Air Force (RAAF) ließ nun während der Übung Arnhem Thunder 2021 erstmalig zwei F-35 der No. 3 Squadron im "Beast Mode" aufsteigen. Dabei führten die Jets, neben ihrer nicht näher spezifizierten internen Waffenlast, je vier lasergelenkte GBU-12-Bomben unter den Flügeln mit, wie die RAAF mitteilte. Ihre Bomben warfen die F-35A nach dem Start von der Luftwaffenbasis Darwin auf einem Schießplatz ab. Mathew Harper, Kommodore der No. 3 Squadron, erklärte, die Beast Mode-Konfiguration ermögliche es, die australischen F-35A für spezielle Einsatzszenarien zu optimieren. "Dieser Modus würde höchstwahrscheinlich in weniger umkämpften Umgebungen verwendet werden, in denen der schnelle Einsatz von Kampfmitteln Vorrang vor der Maximierung der Tarnfähigkeiten der F-35A hat", so Harper weiter.

Nachfolger der Hornet
Die australische Luftwaffe fliegt aktuell 37 F-35A, von denen die ersten bereits 2014 übergeben wurden. Diese Maschinen sind für Ausbildungs- und Testzwecke in den USA verblieben. Im Einsatz fliegen die australischen F-35A bislang nur bei der No. 3 Squadron in Williamtown, die ihre ersten Flugzeuge Anfang 2019 vor Ort in Empfang nahm. Im Dezember 2020 erlangte das Geschwader seine vorläufige Einsatzbereitschaft (Initial Operational Capability). Insgesamt hat Australien 72 Lightning II fest bestellt. Sie sollen die altbewährte Boeing F/A-18 Hornet ablösen.
Technische Daten
Lockheed Martin F-35 Lightning II
Hersteller: Lockheed Martin, Fort Worth, Texas, USA. Endmontagelinien auch in Italien (Cameri) und Japan (Nagoya)
Besatzung: 1
Antrieb: 1 x Pratt & Whitney F135-PW-100
Schub: 111,2 kN ohne Nachbrenner, 177,93 kN mit Nachbrenner, 180,1 kN im Schwebeflug
Länge: 15,64 m (F-35A), 15,59 m (F-35B), 15,67 m (F-35C), Höhe: 4,37 m (F-35A/B), 4,48 m (F-35C)
Spannweite: 10,67 m (F-35A/B), 13,11 m (F-35C)
Flügelfläche: 42,7 m2 bzw. 62,1 m2 (F-35C)
Leermasse: 13290 kg (F-35A), 14650 kg (F-35B), 15785 kg (F-35C)
Kraftstoff intern: 6125 kg (F-35C), 8280 kg (F-35A), 8960 kg (F-35C)
Waffenzuladung: 6800 kg (F-35B), 8165 kg (F-35A und C)
max. Startmasse: 31750 kg (F-35A und F-35C) ca. 27215 kg (F-35B)
max. Fluggeschwindigkeit: ca. Mach 1.6
Dienstgipfelhöhe: 15200 m
Einsatzradius: 830 km (F-35B), 1090 km (F-35A), 1110 km (F-35C)
Reichweite: 2200 km (F-35A), 1665 km (F-35B), 2200 km (F-35C)
Lastvielfache: 9 g (F-35A), 7 g (F-35B), 7,5 g (F-35C)
Bewaffnung
Die F-35B hat zwei interne Waffenschächte mit vier Aufhängungspunkten für Bomben und AMRAAM (maximal 2585 kg) sowie drei Laststationen unter jeder Tragfläche. Die F-35A verfügt über eine eingebaute 25-mm-Kanone (GAU-22/A), F-35B und C können einen Kanonenbehälter tragen. Zahlreiche Waffenoptionen sollen verfügbar sein. Anfangs zugelassen sind: AIM-9X Sidewinder, AIM-120C/D, ASRAAM, Paveway IV, GBU-31/JDAM, GBU-32, GBU-39 SDB