Das war so sicher nicht geplant: Seit die US Air Force vorgestern für eine Trainingsmission in Cambridge zu Gast war, hat das örtliche Addenbrooke's Hospital keinen Hubschrauberlandeplatz mehr. Eine CV-22B Osprey vom 352nd Special Operations Wing der US-Luftwaffe, stationiert in Mildenhall, ließ bei ihrem Start vom Addenbrooke's buchstäblich die Fetzen fliegen: Auf einem Video ist zu sehen, wie die Wucht der Osprey-Kipprotoren und die heißen, nach unten ausströmenden Abgase dem Hubschrauberlandeplatz gnadenlos den Garaus machen. Rettungshelis mit Intensivpatienten an Bord müssen seither auf dem Cambridge City Airport landen und ihre Patienten dort in Krankenwagen umlagern.
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"Ich sah Trümmer durch die Luft fliegen"
Verletzt wurde bei dem Zwischenfall glücklicherweise niemand. Lokale Medien zitieren einen Augenzeugen, er habe so etwas noch nie in seinem Leben gesehen: "Alles entfaltete sich vor mir. Ich sah Trümmer durch die Luft fliegen." Seine größte Sorge habe dabei der Osprey gegolten. "Ich dachte, wenn die Trümmer die Rotoren treffen, könnten sie das Flugzeug, oder noch schlimmer, die Insassen schädigen." Ein Sprecher der US Air Force bedauerte die Panne und versprach, man unternehme bereits Schritte, um die Sache schnellstmöglich wieder ins Reine zu bringen. Im Vorfeld habe man den Landeplatz allerdings ordnungsgemäß vermessen und für Osprey-tauglich befunden. Das war er, wie sich nun herausstellte, offensichtlich nicht.

Airport als Übergangslösung
Dr. Victor Inyang, Ärztlicher Direktor der East Anglian Air Ambulance, betont derweil die wichtige Rolle, die das betroffene Krankenhaus für die Gesundheitsversorgung spielt: "Addenbrooke's ist das wichtigste Traumazentrum in der Region. Daher ist eine schnelle und effiziente Überweisung kritisch kranker oder verletzter Patienten ins Krankenhaus von entscheidender Bedeutung." Mit dem nahegelegenen Flughafen habe man zum Glück eine brauchbare Üergangslösung. Dass die Rettungsflieger nun vorerst auf den fünf Kilometer entfernten Flughafen ausweichen müssen, ist für die schnelle Versorgung in Lebensgefahr schwebender Patienten trotzdem nicht optimal – zählt in manchen Fällen doch jede Minute.