Su-57: Parkt Russland seine nagelneuen Superfighter im Freien?

„Bis zur ersten Drohne“
Parkt Russland seine nagelneuen Superfighter im Freien?

Veröffentlicht am 09.10.2023

Seit Beginn des Ukraine-Krieges nennt der Kreml in Moskau keine Stückzahlen mehr, wenn Russlands Luftstreitkräfte neu gebaute Kampfflugzeuge in Empfang nehmen. Offiziell bekanntgemacht werden bemerkenswerte Lieferungen trotzdem – nur eben ohne Mengenangabe. Das war auch am Donnerstag wieder der Fall, als der Rüstungskonzern Rostec die Übergabe "weiterer" Suchoi Su-35S und Su-57 an das Verteidigungsministerium vermeldete. Die Angaben, wie viele es denn nun sind, schwanken. Manche Quellen sprechen von zwei Su-35S, andere von acht Maschinen. Über die Zahl der neuen Su-57 gibt es ebenfalls keine verlässliche Information.

Patrick Zwerger

"Probleme werden gelöst"

Russlands Industrie- und Handelsminister Denis Manturow bescheinigte dem Flugzeugwerk in Komsomolsk am Amur, wo die beiden Suchoi-Topjets entstehen, angesichts der Übergabe der neuen Maschinen "ein gutes Produktionstempo", als Resultat von "gut koordinierter Arbeit". Zwar gestand der Minister in dem Zusammenhang offiziell "Probleme bei der Deckung des Bedarfs der russischen Streitkräfte an zuverlässiger und hocheffizienter Ausrüstung" ein. Diese würde man aber "rechtzeitig" gelöst bekommen. Noch vor Jahresfrist erwarte man daher eine weitere Lieferung Su-57 aus Komsomolsk am Amur. Laut Juri Sljusar, Generaldirektor der Rostec-Tochter UAC, der das Werk untersteht, befinden sich derzeit mehrere Su-57 "in der Endmontagehalle und auf der Flugteststation."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Unter freiem Himmel

Für den bekannten russischen Telegram-Kanal "Fighterbomber", der sich (wohlwollend) mit Themen rund um Russlands Luftwaffe befasst, sind das natürlich "gute Nachrichten." Allerdings stört sich der Kanal in seinem Kommentar daran, wie sorglos die Regierung seiner Ansicht nach mit den teuren neuen Kampfjets umgeht – und illustriert seinen Beitrag mit einem Satellitenbild, das vier Su-57 nebeneinander parkend auf dem Vorfeld eines Flugplatzes zeigt. Dabei könnte es sich um die vier jetzt übergebenen Maschinen handeln, was "Fighterbomber" angesichts der zuletzt erfolgten Drohnenangriffe auf russische Fliegerhorste als Sakrileg ansieht: Wenn die Su-57 so platziert würden, "werden sie nicht lange leben. Bis zur ersten Drohne." Dabei wäre die Zerstörung von Exemplaren des besten und modernsten russischen Kampfjets nicht nur ein immenser materieller Schaden. "Auch die medialen Verluste werden riesig sein", mahnt der Telegram-Kanal.

Russisches Verteidigungsministerium

Sorge um Sicherheit

Der "Fighterbomber"-Kommentar fordert daher, Russland müsse endlich mit dem Bau von Unterständen für die Su-57 beginnen, "zumindest für die Su-57, die an Feindseligkeiten teilnehmen." Auf welchem Flugplatz das von "Fighterbomber" veröffentlichte Satellitenfoto entstand, und aus welchem Anlass es aufgenommen wurde, ist allerdings unklar.