Embraer C-390: Vom Transportflugzeug zum U-Boot-Jäger?

Brasiliens Transportflugzeug
Wird die Embraer C-390 bald auch zum U-Boot-Jäger?

Veröffentlicht am 19.04.2024

Brasiliens Luftwaffe bekam die C-390 vom heimischen Hersteller nach Maß geschneidert. Seit rund viereinhalb Jahren steht der taktische Transporter nun schon in Brasilien im Einsatz – und findet darüber hinaus auch auf dem Exportmarkt seine Kunden. Zwar musste die brasilianische Regierung ihre ursprüngliche Order, die 28 Flugzeuge umfasste, mangels ausreichenden Budgets auf nurmehr 19 C-390 stutzen. Das hindert Embraer und die Streitkräfte aber nicht daran, sich über weitere Verwendungsmöglichkeiten des Jet-Transporters auszutauschen.

Embraer KC-390 im Flug.
Embraer

Gemeinsame Studien

So kündigte Embraer in einer Pressemitteilung vom 10. April den "Beginn gemeinsamer Studien" mit der Luftwaffe an, die das Ziel verfolgen sollen, "mögliche Anpassungen von Plattformen für Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungsmissionen zu ermitteln." Ausdrücklich geht es dabei laut Embraer um bereits im Einsatz stehende Flugzeugmuster, "wie zum Beispiel die C-390 Millennium." Als Illustration ist dem Embraer-Text eine Computer-Grafik beigefügt, die eine C-390 als Seefernaufklärer und U-Boot-Jäger zeigt.

C-390 für Spezialmissionen

Weitere Details zu dem Projekt gibt es bislang noch nicht. Ob eine solche C-390 MPA (Maritime Patrol Aircraft) tatsächlich gebaut wird, dürfte aber nicht allein von der technischen Machbarkeit abhängen, sondern – wie das Beispiel der reduzierten C-390-Order Brasiliens zeigt – auch von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln.

Ob C-390-Varianten für Spezialmissionen wie die Seefernaufklärung oder auch die Luftraumüberwachung über Brasilien hinaus auf Interesse stoßen können, ist schwer zu sagen. Hier haben sich in jüngerer Zeit bereits Muster diverser Preis- und Leistungsklassen von anderen Herstellern etabliert, während Plattformen auf C-390-Basis erst noch einige Jahre Entwicklungszeit vor sich hätten.