Sieben Jahre nach ihrer ersten Präsentation auf einer Luftfahrtmesse hat die chinesische Tarnkappendrohne CH-7 ihren Jungfernflug absolviert. Der Erstflug fand gestern auf dem Flughafen Pucheng in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi statt, wie der Hersteller Aerospace CH UAV bekanntgab.
Die Entwicklung des Fluggeräts verlief deutlich langsamer als ursprünglich angekündigt. Bereits 2018 hatte der Hersteller auf der Airshow China in Zhuhai ein Modell präsentiert und damals einen Testflug für 2019 sowie den Beginn der Serienproduktion für 2022 in Aussicht gestellt.
Erst im vergangenen Jahr wurde ein tatsächliches Flugzeug auf einer Messe gezeigt. Rollversuche fanden in der zweiten Jahreshälfte 2024 statt, bevor die Drohne nun ein weiteres Jahr später abheben konnte.
Nach Angaben von CASC-Vertreter Li Jianhua wurden beim Erstflug grundlegende Leistungsparameter sowie autonomes Rollen, Start, Landung, Lagekontrolle und Flugbahnverfolgung getestet.
Weitere Tests stehen noch aus
Der erfolgreiche Erstflug bedeutet lediglich, dass grundlegende technische Konzepte funktionieren. Bis zur möglichen Serienproduktion und Auslieferung an Kunden steht noch eine Reihe weiterer Tests und Prüfverfahren aus, so der Hersteller. Das Unternehmen wies Investoren darauf hin, dass technische Herausforderungen oder Marktbedingungen weiterhin zu Verzögerungen führen könnten.
In den kommenden Monaten seien noch zusätzliche Flugversuche, Systemtests und Optimierungen geplant. Das Projekt befinde sich derzeit noch in der Forschungs- und Erprobungsphase.
Konzept und Spezifikationen haben sich verändert
Das Fluggerät mit seinem gelben Anstrich und der charakteristischen Nurflügel-Konstruktion hat seit seiner ersten Vorstellung erhebliche Änderungen erfahren. Ursprünglich wurde angenommen, die CH-7 verfüge über interne Waffenschächte. Aktuelle Aufnahmen deuten jedoch darauf hin, dass dies nicht der Fall ist. CASC-Entwickler Fang Shuai bestätigte im Mai gegenüber dem Sender CCTV: "Die aktuelle Version der CH-7 ist ein Hochgeschwindigkeits-Aufklärungsflugzeug."
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Die technischen Daten wurden im Laufe der Entwicklung mehrfach angepasst. Die ursprünglich für 2018 genannten Spezifikationen sahen ein Gewicht von 13 Tonnen, eine Spannweite von 22 Metern und eine Flughöhe von 13 Kilometern vor. Mittlerweile liegt das maximale Startgewicht bei 8.000 Kilogramm, während die Spannweite auf vermutlich 27,3 Meter gewachsen ist. Die Flughöhe wird nun mit 16 Kilometern angegeben, die Einsatzdauer mit 16 Stunden.
Die Drohne soll für Aufklärung, Überwachung, Datenübertragung, elektronische Kampfführung und Seeüberwachung eingesetzt werden können. Auch die Zielerfassung für Langstreckenwaffen gehört zu den vorgesehenen Aufgaben.
Die Offenheit, mit der CASC Details und Bilder des Erstflugs veröffentlicht hat, deutet auf Exportabsichten hin.
Von demselben Flughafen startete kürzlich eine weitere chinesische Drohne zu ihrem Jungfernflug. Am 11. Dezember hob die "Jiutian" ab, eine schwere "Mutterschiff-Drohne" des staatlichen Luftfahrtkonzerns AVIC mit einem maximalen Startgewicht von 16 Tonnen.
