Stealth-Bomber B-2A rollt in Rekordzeit aus dem Jungbrunnen

Depotwartung in Kalifornien
B-2A Spirit rollt in Rekordzeit aus dem Jungbrunnen

Zuletzt aktualisiert am 25.10.2024

Kernsaniert und fit wie ein Turnschuh präsentiert sich die Northrop B-2A "Spirit of Nebraska" seit Mitte Oktober zurück im Dienst der US Air Force. Zuvor hatte sich der Stealth-Bomber mit der Bordnummer 89-0128, der eigentlich auf der Whiteman Air Force Base in Missouri zu Hause ist, im kalifornischen Palmdale einer turnusmäßigen Depotwartung unterziehen müssen.

Stealth-Bomber nackt

Diese Frischekur, die für die B-2A alle neun Jahre ansteht, umfasst eine umfassende Inspektion, Überholung und Reparatur der Zelle, wobei sich ein Großteil der Arbeit auf die Wiederherstellung der speziellen Oberflächenbeschichtung konzentriert – die Tarnkappe des Nurflüglers. Da diese Beschichtung ohnehin komplett entfernt und dann erneuert werden muss, lassen sich die Stealth-Bomber in der Depotwartung besonders akribisch auf Herz und Nieren prüfen und instandsetzen.

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91 Tage weniger

Bislang dauerte eine solche "Programmed Depot Maintenance" (PDM) bei der B-2A 470 Tage. Dass die "Spirit of Nebraska" im Oktober bereits 91 Tage früher fertig war und damit einen neuen Rekord aufstellte, liegt nach Informationen der US-Luftwaffe maßgeblich an einer umstrukturierten Vorgehensweise.

Als wichtigste Maßnahme nennt die Air Force in diesem Zusammenhang eine vorverlegte Inspektion des Kraftstoffsystems, die bislang erst zu einem späteren Zeitpunkt der PDM angestanden hatte. Das wiederum habe oft langwierige Nacharbeiten zur Folge gehabt, die in Summe bis zu 45 Tage verschlangen. "Wenn bei einer Inspektion früher ein Treibstoffleck festgestellt wurde, musste das Team Teile und Materialien aus dem Flugzeug entfernen, das Leck reparieren und vorherige Arbeiten wiederholen", erläutert die USAF. "Durch die Vorverlegung der Inspektion des Treibstoffsystems im PDM-Zyklus lassen sich Doppelarbeit und Verzögerungen vermeiden."

Maßnahmen optimiert

Ein weiterer Faktor für den nur 379 Tage währenden Aufenthalt der "Spirit of Nebraska" sei die Vorinspektion des Flugzeugs gewesen, so die Air Force weiter. Bevor die Techniker mit der PDM starteten, unterzogen sie die B-2A demnach einer sorgfältigen Schadensanalyse. Dadurch konnten sie Probleme im Voraus erkennen, Teile bestellen und bestimmte Reparaturen in den Zeitplan einarbeiten."Mit zunehmendem Alter eines Flugzeugs treten immer mehr Probleme auf, die in einer PDM-Fertigungslinie repariert werden müssen", erklärt Colonel Francis Marino, System Program Manager für die B-2A. "Die Vorinspektion ist großartig, weil sie die Zahl der Überraschungen bei PDM reduziert."

Die guten Erfahrungen mit der "Spirit of Nebraska" sollen nun – folgerichtig – in die anstehenden PDM-Aufenthalte weiterer B-2A einfließen. Irritierend wirkt auf Außenstehende allein die Tatsache, dass man bei der Air Force erst jetzt auf diese Idee gekommen ist.