Deutschland und Großbritannien rücken im Militärbereich enger zusammen: Die am 23. Oktober von den jeweiligen Verteidigungsministern Boris Pistorius und John Healy unterzeichnete Vereinbarung schließt die Zusammenarbeit der beiden Länder bei der Entwicklung von Langstreckenwaffen und unbemannten Flugsystem sowie bei der Ausbildung ein. Das Abkommen sichert laut dem britischen Politiker ein "noch nie dagewesenes Maß an neuer Zusammenarbeit mit den deutschen Streitkräften und der Industrie, was unserer gemeinsamen Sicherheit und unserem Wohlstand zugutekommt, unsere gemeinsamen Werte schützt und unsere Verteidigungsindustrieellen Grundlagen stärkt".
Gemeinsame Poseidon-Einsätze
Als Teil der Zusammenarbeit sollen deutsche Seeaufklärer sporadisch im britischen Loussiemouth stationiert werden. Dort sind die Poseidon MRA1 der Royal Air Force beheimatet. Die deutschen P-8 können so die Kräfte des NATO-Partners verstärken und von der gemeinsamen Einsatzerfahrung profitieren. Zudem wäre die gemeinsame Beschaffung und Einführung des neuen Torpedos Sting Ray Mod 2 als Ersatz des amerikanischen Mk 54 möglich. Das erste von insgesamt acht Exemplaren der P-8A als Ersatz der P-3C Orion wird im kommenden Jahr bei den Marinefliegern erwartet. Die RAF verfügt derzeit über neun Einheiten.
Kooperation bei Drohnen
Die weitere Kooperation konzentriert sich unter anderem auf unbemannte Fluggeräte für den Einsatz auf Schiffen. Auch Kampfdrohnen für den gemeinsamen Einsatz mit bemannten Kampfflugzeugen stehen im Fokus. Details dazu nannten die Beteiligten jedoch nicht.