Das US-Außenministerium hat einen möglichen Verkauf gebrauchter F-16 Fighting Falcons aus Dänemark an Argentinien genehmigt. Zuvor hatte schon der Kongress die Freigabe der Jets abgenickt. Laut der stellvertretenden Staatssekretärin Mira Resnick sei die Übergabe "von nationalem Interesse für die Vereinigten Staaten". Aus diesem Grund wollen die USA scheinbar mit Macht alle Hindernisse aus dem Weg räumen, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern langfristig zu vertiefen und eine Intensivierung des argentinischen Verhältnisses zu China zu verhindern.

Die dänischen Luftstreitkräfte ersetzen ihre F-16 mit der F-35 Lightning II.
Briten schießen quer
Bei dem Fighter-Deal gibt es im Wesentlichen zwei Schwierigkeiten: Nach wie vor steht das auf dem Falkland-Krieg von 1982 resultierende britische Embargo für Rüstungsgüter im Raum. Da die F-16 aber einen ACES-II-Schleudersitz aus US-Produktion und auch sonst keine Komponenten aus Großbritannien an Bord haben, sei kein Veto der Europäer möglich, heißt es aus den USA.

Dänemark könnte 24 Fighting Falcons an Argentinien liefern - wenn der Preis stimmt.
Eine Frage des Geldes?
Das zweite Problem liegt in der finanziell angespannten Lage der Südamerikaner. Laut Informationen der argentinischen Tageszeitung La Nacion will die US-Regierung ihrem Pendant in Buenos Aires mit 40 Millionen US-Dollar für die Lieferung von 24 Kampfflugzeugen entgegenkommen. In seiner Mitteilung an den Kongress vom vergangenen Juni hatte das US-Außenministerium für die Lieferung von 38 Exemplaren der F-16 die Summe von rund 338,7 Millionen Dollar kalkuliert. Der endgültige Preis steht jedoch noch nicht fest.

Die dänischen F-16 stammen überwiegend aus den 80er Jahren.
Neu gegen alt
Als Vorteile der F-16 wird die Möglichkeit zum gemeinsamen Training mit der US Air Force oder anderen mit dem Muster ausgestatteter Nationen sowie die moderne Bewaffnung aus AIM-120- und AIM-9-Flugkörpern genannt. Allerdings haben die besagten Fighting Falcons einige Jahre auf dem Buckel. Die ersten der insgesamt 77 bestellten Maschinen landeten im Januar 1980 in Dänemark. Später durchliefen 61 Stück das Mid-Life-Update (MLU). Die verbliebenen Fighter müssen nun der F-35 Lightning II weichen.

China versucht weiterhin, Argentinien die JF-17 schmackhaft zu machen.
JF-17 zum Dumping-Preis?
Die Alternative zum betagten US-Produkts sind nagelneue JF-17. Dem Vernehmen nach bietet China das gemeinsam mit Pakistan entwickelte Muster in einem Paket mit 15 Flugzeugen zu besseren finanziellen Bedingungen an. Der argentinische Staatspräsident Alberto Fernández wird in den kommenden Tagen zum Staatsbesuch in China erwartet. Der Jäger-Kauf dürfte hier sicherlich auch ein Thema der Gespräche sein.

Der Weg für vier Lockheed P-3 Orion aus Norwegen ist frei.
P-3 Orion aus Norwegen
Weniger brisant ist dagegen die Lieferung von vier Lockheed P-3 Orion aus norwegischen Beständen. Auch hier hat das US-Außenministerium grünes Licht gegeben. Für die Summe von 67 Millionen US-Dollar übernimmt Argentinien drei P-3C zur Seeüberwachung und eine P-3N für Such- und Rettungsaufgaben.