Es ist eine Premiere: Zum ersten Mal seit Indienststellung der F-35 verlegt Israels Luftwaffe sein modernstes Flugzeugmuster ins Ausland. Vergangene Woche trafen die sechs "Adir"-Kampfjets auf dem Stützpunkt Amendola in Apulien ein. Von dort aus werden sie bis zum 17. Juni zweimal täglich aufsteigen und im Rahmen der Übung "Falcon Strike 21" mit Kampfflugzeugen aus Italien, Großbritannien und den USA trainieren.

F-35 aus vier Nationen
Nach Angaben der Zeitung "Times of Israel" wird ein Teil der italienischen Gastgeber dabei den Aggressor mimen und als "rotes Team" eine feindliche Streitmacht verkörpern. Zu diesem Zweck fahren die Italiener ihr gesamtes Arsenal an Flugzeugtypen auf, von der AMX über den Panavia Tornado bis zum Eurofighter. Italienische F-35B sollen derweil die Gegenseite unterstützen, gemeinsam mit Tankflugzeugen vom Typ Boeing KC-767 und Lockheed KC-130J Hercules. Die Royal Air Force aus Großbritannien und die US Marines schicken ebenfalls F-35B nach Amendola, während die US Air Force mit F-35A von der Hill AFB aus Utah sowie mit F-16 aus Aviano bei "Falcon Strike" aufkreuzt.

Der Iran im Fokus
Im Vordergrund der Übung steht laut offiziellen Informationen das Zusammenspiel der teilnehmenden Stealth Fighter sowie die multinationale Integration von Fightern der vierten und fünften Generation. Die israelische Luftwaffe allerdings hat offenbar noch einen anderen Zweck im Auge: Wie die Times of Israel schreibt, trainieren die Adir-Kampfjets in Apulien auch den bewaffneten Konflikt gegen den Iran. Dazu werde man während der Übung mittels einer Vielzahl von Boden-Luft-Raketen-Batterien eine "Atmosphäre voller Bedrohungen" schaffen, so ein namentlich nicht genannter Offizier der israelischen Luftwaffe gegenüber der Zeitung.