Oberst a.D. Henrik Elo ist der Mann, bei dem in Finnland alle Fäden zusammenlaufen, wenn es um die Lockheed Martin F-35A geht. Als Programmdirektor zeichnet er verantwortlich für die anstehende Einführung des Stealth-Fighters ins Inventar der finnischen Luftwaffe. Kraft Amtes nahm Elo nun in Fort Worth, der Geburtsstadt sämtlicher F-35, die erste finnische Maschine in Augenschein – oder besser das, was davon bislang existiert. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, ein Bauteil des Vorderrumpfes mit Filzstift zu signieren.
Finnland beschafft die F-35A als Ersatz für die F/A-18 Hornet, deren Ausmusterung 2025 beginnen soll.
Roll-out im Herbst 2025
Satte 64 F-35A hat Finnland in den USA bestellt, als Nachfolgemuster für die F/A-18 Hornet. Der Startschuss für den Bau des ersten Stealth-Jets fiel bereits Ende 2023, inzwischen sind nach Angaben der finnischen Luftwaffe bereits mehrere Komponenten fertiggestellt, die in Fort Worth auf den Zusammenbau warten. Roll-out und Jungfernflug der ersten finnischen F-35A, die das Kennzeichen JF-501 erhalten soll, peilt Lockheed Martin im Spätherbst 2025 an. Laut Henrik Enlo läuft bislang alles nach Wunsch: "Ich freue mich sehr, dass wir beim Aufbau der verschiedenen Fähigkeitsbereiche unserer F-35 wie geplant vorankommen", gab der finnische Programmchef in Fort Worth zu Protokoll. Die Fertigstellung des ersten finnischen Stealth-Kampfjets werde man aller Voraussicht nach "bereits innerhalb eines Jahres feiern."
(Teilweise) made in Finland
Finnland wird – ähnlich wie andere F-35-Nutzer auch – die ersten acht F-35A zunächst für Ausbildungszwecke in den USA stationieren. Das Training der finnischen Piloten und Techniker ist auf der Ebbing Air National Guard Base in Arkansas vorgesehen. Dort werden sich die Finnen den Platz dann mit F-35-Azubis aus Polen, Deutschland, der Schweiz, Tschechien und Singapur teilen. Die ersten F-35A auf finnischem Boden werden Ende 2026 beim Lapland Air Wing in Rovaniemi erwartet.
Später sollen Baugruppen für finnische F-35A auch vom finnischen Unternehmen Patria kommen, das mit seinem Werk in Jämsä Halli als Zulieferer für Rumpfkomponenten. Im Patria-Werk Linnavuori soll außerdem das F-35-Triebwerk F135 von Pratt & Whitney produziert werden. Sämtliche F-35A für Finnland werden mit dem Baustandard TR-3 (Technical Refresh) ausgeliefert.
