Geheime Versuchs-Jets in Groom Lake

Geheime Versuche in Groom Lake
USA testen Kampfflugzeug der sechsten Generation

Veröffentlicht am 18.11.2023

Das neue Programm entstand aufgrund einer "The Dominance Initiative" genannten DARPA-Studie (Defense Advanced Research Projects Agency) aus dem Jahr 2014, die eine "Familie von Systemen" samt autonomer Begleitjäger vorschlug. Daraufhin begann die Entwicklung "mehrerer Prototypen, die erfolgreich die Technologien demonstrierten, die wir benötigen", meinte Kendall. Wie viele Muster flogen, und welche Hersteller beteiligt sind, sagte er nicht. Dem Vernehmen nach sollen Boeing und Lockheed Martin beteiligt sein. Der ganze Spaß kostete seinen Ausführungen zufolge rund eine Milliarde Dollar, die sich die DARPA, die Air Force und die Navy teilten. Im September 2020 hatte Beschaffungschef Will Roper bezüglich des NGAD-Projekts verlauten lassen, dass "der Flugdemonstrator in voller Größe schon geflogen ist. Dabei hat er viele Rekorde gebrochen." Wer weiß, vielleicht taucht in einigen Jahren das eine oder andere Fluggerät aus dem Nichts im Museum der US Air Force in Dayton auf. So war es jedenfalls in den 90er Jahren beim Stealth-Demonstrator Tacit Blue von Northrop.

Entscheidung im nächsten Jahr

Am 18. Mai 2023 hatte das Pentagon eine geheime Ausschreibung an die Industrie für die Entwicklung eines Nachfolgers der F-22 Raptor übergeben. Der Gewinner des NGAD-Wettbewerbs soll im kommenden Jahr gewählt werden. Aus Kostengründen gibt es keinen Prototypen-Wettbewerb wie bei der F-22 oder der F-35. Angesichts der zu erwartenden Stückzahl von nur 200 bis 250 Exemplaren dürfte das Programm sowieso nicht ganz billig werden. Aber auch im Hinblick auf Chinas steigende Fähigkeiten in der Luftverteidigung will sich Frank Kendall die Ausgaben leisten: "Wir haben nicht so schnell reagiert, wie wir es hätten müssen", sagte im vergangenen Mai.

Groom Lake Flugplatz Satellitenaufnahme
NASA

F-35-Fehler vermeiden

Beim neuen Programm will die Air Force sicherstellen, dass sie im Besitz des technischen Know-hows bleibt und dank modularem Design nach eigenem Ermessen neue Zulieferer an Bord holen kann. Den "schweren Fehler", den hier bei der F-35 mit der Monopol-Stellung von Lockheed Martin gemacht habe, will Kendall nicht wiederholen.