Großbritannien zerlegt seine alten Eurofighter: Einsatz nur noch auf den Falkland-Inseln

Einsatz nur noch auf den Falklands
Großbritannien zerlegt seine alten Eurofighter

Veröffentlicht am 06.04.2025

Dass die erste Generation Eurofighter bei der Royal Air Force keine Zukunft hat, war schon länger klar. Immer wieder standen die frühen Exemplare des Musters in Großbritannien im Zentrum politischer Kontroversen. Seit Jahren beschränkte sich die Rolle der technisch veralteten Kampfjets mehrheitlich auf die Feinddarstellung für modernere Schwestermaschinen. Zuletzt galt in London die Devise, sämtliche Jets der Tranche 1 bis Ende März 2025 aus dem Verkehr zu ziehen. Auch die beliebte Display-Maschine "Blackjack" musste im Zuge dessen Ende 2023 von der Bühne treten.

Tatsächlich hat Großbritannien die Ankündigung wohl in die Tat umgesetzt, glaubt man den Angaben in einem Artikel der "Times". Allerdings, ganz so gründlich wie gedacht drehten die Briten ihren Eurofightern der ersten Generation anscheinend doch nicht den Saft ab: Immerhin vier der insgesamt 49 Tranche 1-Typhoons sollen noch bis 2027 weiterfliegen, schreibt die "Times" – wenngleich nicht in Großbritannien selbst, sondern knapp 13.000 Kilometer weit entfernt, als Alarmrotte auf den Falklandinseln im Südatlantik.

RAF Typhoon Pilot Climbs into the Cockpit Before a Mission Over Libya
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Zerlegt und verschrottet

Auf die anderen Jets der frühen Baureihe wartet derweil großteils das Fallbeil – früher oder später. Zehn Eurofighter werden laut "Times" zur Ersatzteilgewinnung zerlegt, 17 direkt entsorgt, zwölf weitere bis zur Zerlegung eingelagert. Vier Maschinen sollen als Trainingsgeräte für Bodencrews immerhin in einem Stück bleiben. Lediglich für zwei Typhoons erwägt die Royal Air Force offenbar einen Verkauf ins Ausland.

Noch viele Flugstunden offen

Das ist insofern überraschend, als dass die Tranche 1-Eurofighter der Briten zwar technisch nicht dem neuesten Stand entsprechen – was die Zahl ihrer Flugstunden angeht aber noch jede Menge Spielraum haben. So waren die Typhoons im Schnitt während ihrer Karriere lediglich 2.544 Stunden in der Luft – nur 42 Prozent der ab Werk veranschlagten Lebensdauer. Immer wieder waren zudem mögliche Interessenten für einen Verkauf großer Kontingente gehandelt worden, etwa Griechenland oder auch die Ukraine. Stattdessen aber entschied sich Großbritannien letztendlich, die Tranche 1-Typhoons mehrheitlich dem sogenannten "reduce to produce"-Programm zuzuführen – und ihr irdisches Dasein auf der Insel als Organspender für jüngere Flugzeuge zu beenden.