Die Suchoi Su-30MKI ist ein zentraler Eckpfeiler der indischen Luftwaffe. 272 Exemplare des zweisitzigen "Flanker"-Derivats, speziell nach indischen Vorgaben entwickelt, gab Indiens Regierung insgesamt bislang in Auftrag. Die allermeisten davon, nämlich 222 Stück, haben die Heimat ihrer russischen Schöpfer nie gesehen. Sie wurden bei Hindustan Aeronautics in Lizenz gefertigt, nur die ersten 50 Su-30MKI rollten direkt bei Suchoi in Irkutsk aus der Halle.

Zwölf neue Jets
Von den einst gelieferten 272 Maschinen sind heute aber nicht mehr alle übrig. Rund ein Dutzend Su-30MKI ging seit der Einführung des Musters Anfang der 2000er-Jahre bei Unfällen verloren. Für diese Verluste sucht Indiens Luftwaffe nun Ersatz – und will in Russland zwölf neue Su-30MKI bestellen. Der Auftragsumfang wird offiziell mit 1,42 Milliarden US-Dollar (1,35 Milliarden Euro) beziffert. Die Jets sollen abermals in Indien endmontiert werden – doch wie es aussieht, reicht das der indischen Regierung dieses Mal nicht aus.

Mehr "made in India"
Einem Bericht der Webseite India Today zufolge wünschen sich Premierminister Modi und sein Kabinett eine stärkere Einbeziehung heimischer Zulieferer in das Projekt. Man habe die Vertragspartner darum ersucht, "mehr in Indien hergestellte Teile und Inhalte in die Flugzeuge einzubauen", so India Today. Dies entspreche der neuen Doktrin, Importe zu verringern. Welche Komponenten die Inder dabei konkret im Auge haben, geht aus dem Artikel nicht hervor. Bislang steuerten indische Firmen bei der Su-30MKI unter anderem den Radarwarnempfänger, die Freund-Feind-Erkennung, Funkgeräte und den Missionscomputer bei.
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Suchoi multinational
Ansonsten ist die Su-30MKI, auf Wunsch des Kunden, eine internationale Angelegenheit: So stammt das Head-up-Display von Elop aus Israel, während die Bildschirme ebenso wie das Trägheitsnavigationssystem Sigma 95 von Sagem aus Frankreich stammen – ein Faktum, das nun angesichts des Krieges in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland einem avisierten Avionik-Upgrade im Wege steht.