Jahrhundert-Bomber Stratofortress - B-52J kommt deutlich später

Jahrhundert-Bomber Stratofortress
Die B-52J lässt weiter warten – drei Jahre später

Veröffentlicht am 18.06.2024

Dank neuer Triebwerke soll der Bomber bis weit in die 2050er Jahre im Einsatz bleiben. Doch der Ersatz der alten TF33 durch das F130 auf der Basis des in Deutschland entwickelten BR725 von Rolls-Royce scheint etwas komplizierter als gedacht. Besonders die für die B-52 typische Anordnung von zwei Aggregaten nebeneinander in einem Behälter erweist sich als herausfordernd.

Aufwand unterschätzt?

Das Festschreiben des Entwurfs (Critical Design Review) ist nun für August 2025 vorgesehen, fast zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Als Ursache nennt der Bericht mangelnde Geldmittel, auch weil man den Entwicklungsaufwand unterschätzt zu haben scheint.

Rolls-Royce (Screenshot Youtube)

Hohes Risiko

Um den Zeitplan des Commercial Engine Replacement Program (CERP) zu erfüllen, geht das Pentagon ein gewisses Risiko ein, wie das General Accounting Office (GAO) anmahnt: die Tests der voll integrierten Systeme (sprich der Erstflug eines Prototyps) erfolgen nämlich erst sechs Monate nach der ersten Produktionsentscheidung. "Das Programm birgt ein erhöhtes Risiko für kostspielige und zeitintensive Designänderungen und Nachrüstungen, wenn bei Flugversuchen Probleme auftauchen", sagt das GAO.

Drei Jahre später

Aufgrund der Aussagen der Rechnungsprüfer kann man von einem Erstflug frühestens im Mai 2029 ausgehen. Der Beginn der Einsatzerprobung könnte dann im April 2032 erfolgen. Die anfängliche Einsatzbereitschaft des "neuen" Bombers wäre im Februar 2033 erreicht – rund drei Jahre später als zunächst vorgesehen.

Neues Radar

Schon deutlich früher, nämlich Mitte 2027, soll das zweite Upgrade der Stratofortress einsatzbereit sein: der Ersatz des APQ-166-Radar bei allen 76 B-52H durch ein neues Gerät mit elektronischer Strahlschwenkung. Allerdings läuft auch hier nicht alles reibungslos. Obwohl der Entwurf schon 2022 abgeschlossen wurde, steht der erste komplette Test mit allen integrierten Systemen erst in diesem Jahr an. Zudem gibt es ein Problem mit dem Sensor-Prozessor, dessen Glasfaser-Konverter zunächst nicht funktioniert hatte. Daher verschob sich die Entscheidung zum Kauf der ersten elf Einheiten um ein halbes Jahr auf März 2025. Die Erprobung einer seriennahen Ausführung steht erst für Juni 2025 an – bei um 12,6 Prozent gestiegenen Kosten.