Zukünftig, so ist sich die Japan Air Self-Defense Force sicher, wird "das Sicherheitsumfeld um Japan noch härter". In der Lageeinschätzung heißt es: "China erweitert und aktiviert seine militärische Macht im See- und Luftraum, einschließlich des Ostchinesischen Meeres. Darüber hinaus werden die militärischen Aktivitäten im Pazifischen Ozean und im Japanischen Meer ausgeweitet." Auch Nordkorea macht Sorgen: "In den letzten Jahren hat Nordkorea ballistische Raketen mit einer beispiellosen Häufigkeit abgefeuert, wodurch seine Fähigkeit zum gleichzeitigen Abschuss und die Fähigkeit zu Überraschungsangriffen schnell verbessert wurden." Zudem gibt es vonseiten Russlands "auch im Fernen Osten, einschließlich der Northern Territories, eine Tendenz, militärische Aktivitäten auszuweiten, und es ist notwendig, diese Trends im Auge zu behalten."
Als Hauptkampfflugzeug nutzt die Kōkū Jieitai nach wie vor die Boeing F-15J/DJ, die von 1981 bis 1997 bei Mitsubishi in Lizenz gebaut wurde. Derzeit sind landesweit acht Staffeln mit rund 200 Eagle ausgerüstet. Diese werden auch noch lange gebraucht. Jedenfalls begann zum Jahresende 2021 das seit mehreren Jahren in Planung befindliche Programm zur Aufrüstung der F-15J zum "Japan Super Interceptor". Boeing erhielt einen Auftrag in Höhe von 471,313 Millionen US-Dollar, der aber nur einen Teil abdeckt. Insgesamt ist von 3,5 Milliarden Dollar die Rede, wobei die Hauptarbeiten bei Mitsubishi Heavy Industries durchgeführt werden.
Es geht um die Modifikation von 98 vorhandenen F-15J. Sie sollen Japan besser in die Lage versetzen, auf Bedrohungen aus der Luft zu reagieren und seinen Luftraum zu verteidigen. Zum Modernisierungsprogramm gehört der Einbau von AESA-RadarenAPG-82(v)1 Active Electronically Scanned Array, neuen ADCP-II-Computern(Advanced Display Core Processor II Mission System)und eines Eagle Passive Active Warning Survivability System (EPAWSS). Ebenfalls geplant sind das Joint Mission Planning System (JMPS) mit Software, Schulung und Unterstützung, das Selective Availability Anti-Spoofing Module (SAASM) und die ARC-210-Funkgeräte.

Eigener Kampfjet
Zweitwichtigstes Muster ist noch die F-2 von Mitsubishi, ein Kampfflugzeug, das "in Übereinstimmung mit dem japanischen Einsatzkonzept" einheimische Systeme mit einer angepassten Zelle der F-16 von Lockheed Martin kombiniert (unter anderem 25 Prozent größere Tragflächen mit hohem Anteil an Verbundwerkstoffen). Die Entwicklung begann als FS-X im Jahr 1988, der Erstflug bei Mitsubishi war 1995, im Jahr 2000 wurde die Entwicklung abgeschlossen. Bis 2011 rollten in Nagoya vier Versuchsmuster und 94 Serienflugzeuge, darunter 21 Doppelsitzer, aus der Halle. Zur Bewaffnung der F-2 zählen Mitsubishi Luft-Luft-Lenkwaffen genauso wie die einheimischen Seezielflugkörper ASM-1 und ASM-2 (Reichweite bis zu 170 Kilometer).
Wie viele Länder beschafft auch Japan die Lockheed Martin F-35. Die Lieferungen begannen bereits im November 2016 (zunächst für die Ausbildung in Luke AFB), während Mitsubishi das erste in Lizenz gebaute Flugzeug dann im Juni 2017 aus der Halle rollte. Inzwischen sind 157 Lightning II eingeplant, wobei 42 die B-Version (Kurzstart- und Senkrechtlandung) sein sollen, die dann von Schiffen (Izumo und Kaga) aus eingesetzt werden sollen. Langfristig hofft die Japan Air Self-Defense Force auf die Entwicklung des F-X-Jets der nächsten Generation, wobei aber viele Details noch unklar sind.
Während man bei den Kampfjets auf die USA angewiesen ist, nutzt die JASDF für Transportaufgaben seit Jahrzehnten japanische Muster von Kawasaki. Nach wie vor im Dienst ist die C-1, die ihren Erstflug bereits im November1970 absolvierte und bis Anfang der 1980er Jahre gebaut wurde. Als Nachfolger wird derzeit die dreimal so schwere C-2 gebaut, die ihren Erstflug im Januar 2010 hatte. Nur zwei Dutzend Maschinen sollen beschafft werden, bei sehr niedrigen Produktionsraten. Aus diesem Grund sind als Ergänzung für taktische Einsätze auch weiterhin C-130H Hercules im Dienst.
Für Frühwarnaufgaben setzt die Koku Jieitai sowohl die E-2 Hawkeye als auch die Boeing 767 ein, die erst über ein Jahrzehnt später zur Verfügung stand und ab Mai 2000 eingeführt wurde. 2014 wurde entschieden, die E-2C-Flotte durch neue D-Versionen zu ersetzen und nicht auf die Boeing 737 AWACS-Version umzusteigen. Vorerst sind über ein Dutzend Flugzeuge für fast fünf Milliarden Dollar eingeplant. Die Lieferungen begannen im März 2019. Die 767 wird derweil auch als Tanker verwendet. Nach vier KC-767 wurde nun die Beschaffung der KC-46A begonnen, mit einer ersten Lieferung im Oktober 2021.

Chinook und Black Hawk
Was die Hubschrauber betrifft, konzentriert sich die JASDF auf zwei Muster: Für Such- und Rettungsaufgaben werden Sikorsky UH-60J eingesetzt, die auf zehn Basen stationiert sind. Sie stammen aus der Lizenzproduktion bei Mitsu- bishi und werden inzwischen mit einer Luftbetankungssonde ausgerüstet. Für Transportaufgaben kommen Boeing CH-47J Chinook zum Einsatz, von denen Kawasaki seit 1984 über 100 Maschinen an Heer und Luftwaffe ausgeliefert hat.
Als Nachfolger des Such- und Rettungsflugzeugs Mu-2 führte die JASDF die Hawker U-125A ein (Hawker 800), die unter der Ägide von Raytheon gebaut und ab 1995 ausgeliefert wurden. Sie sind unter anderem mit einem großen Beobachtungsfenster, Radar und Infrarotsensor ausgerüstet. Auch Hilfsgüter können abgeworfen werden. Einige U-125 dienen auch für die Vermessung von Navigationsanlagen, wofür neu auch drei U-680A (Cessna Citation Latitude) beschafft wurden.
Die Trainerflotte der Japan Air Self-Defense Force wird von der Kawasaki T-4 dominiert, die auch bei vielen Kampfverbänden für die Inübunghaltung verwendet wird und mit der das Kunstflugteam Blue Impulse ausgestattet ist. Vor dem Umstieg auf diesen Jet werden die Pilotenschüler auf dem Turbo-prop Fuji T-7 ausgebildet, dessen Lieferungen 2002 begannen.
Last, but not least bleibt noch zu erwähnen, dass die JASDF am 1. April 2019 den Betrieb mit dem Regierungsflugzeug Boeing 777-300ER aufgenommen hat. Zwei Maschinen werden anstelle der Boeing 747-400 eingesetzt. Sie bieten bessere Treibstoffeffizienz und eine höhere maximale Reichweite.

Liste der Flugzeuge
87 x Mitsubishi F-2A/B (Gifu, Hyakuri, Matsushima, Tsuiki)
100 x Boeing F-15J/DJ (Chitose, Gifu, Komatsu, Naha, Nyutaburu)
23 x Lockheed Martin F-35A (Misawa)
4 x Boeing 767 AWACS (Hamamatsu)
12 x Kawasaki C-1 (Gifu, Iruma)
12 x Kawasaki C-2 (Gifu, Iruma, Miho)
14 x Lockheed Martin C-130H (Nagoya)
17 x Northrop Grumman E-2C/D (Misawa, Naha)
26 x Hawker U-125 SAR (Akita, Ashiya, Chitose, Hamamatsu, Hyakuri, Iruma, Komatsu, Matsushima, Nagoya, Naha, Niigata, Nyutaburu)
6 x YS-11 (Iruma)
1 x Boeing KC-46A (Miho)
4 x Boeing KC-767 (Nagoya)
2 x Lockheed Martin KC-130H (Nagoya)
5 x Gulfstream U-4 (G IV) (Iruma)
17 x Boeing CH-47J (Fukuoka, Iruma, Misawa, Naha)
54 x Sikorsky UH-60J (Akita, Ashiya, Chitose, Hamamatsu, Hyakuri, Komatsu, Matsushima, Naha, Niigata, Nyutaburu)
13 x Beech Beechjet 400 / T-400 (Hamamatsu, Nagoya)
49 x Fuji T-7 (Gifu, Hofu, Shizuhama)
200 x Kawasaki T-4 (Ashiya, Chitose, Fukuoka, Gifu, Hamamatsu, Hyakuri, Iruma, Komatsu, Matsushima, Misawa, Naha, Nyutaburu, Tsuiki)
3 x Cessna Citation Latitude / U-680A (Iruma)
2 x Boeing 777 (Chitose)