Neuer Kampfdrohnen-Gigant für Europa? - Leonardo und Baykar gründen Joint-Venture

Leonardo und Baykar gründen Joint-Venture
Neuer Kampfdrohnen-Gigant für Europa?

Zuletzt aktualisiert am 07.03.2025

Am 6. März unterzeichneten Leonardo und Baykar in Rom eine Absichtserklärung zum Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens für unbemannte Flugsysteme. Im Mittelpunkt sollen die Bereiche Jagd, bewaffnete Überwachung und Langstreckenangriffe stehen. Das Marktvolumen dafür in Europa während der kommenden zehn Jahre beziffern die Partner auf rund 100 Milliarden Euro.

Dabei wollen die Firmen ihre Erfahrungen bündeln: Baykar besitzt bereits eine umfangreiche Produktpalette an Drohnen. Leonardo steuert seine Missions-Systeme, Nutzlasten sowie die Expertise bei der Zulassung neuer Produkte und auf dem Gebiet künstlicher Intelligenz bei. Das neue Joint-Venture wird in Italien beheimatet sein.

Bayraktar Drohnen-Gruppenbild vor Gebäude
Baykar

Breite Drohnen-Palette

Baykar hatte bereits im Dezember 2024 das italienische Unternehmen Piaggio Aerospace übernommen und besitzt eine breite Palette an unbemannten Fluggeräten. Dazu zählen die mit einem Dieselmotor ausgestatteten TB2 und TB3 im MALE-Bereich (Medium-Altitude Long-Endurance) für eine Flughöhe von fast 11.000 Metern. Die zweimotorige Akinci (High-Altitude Long-Endurance, HALE) kann sogar auf 13.700 Meter klettern und verschiedene Waffen einsetzen. Das Muster ging im August 2021 bei den türkischen Streitkräften in Dienst. Nach eigenen Angaben hat Baykar die TB2 und die Akinci an mittlerweile 35 Nationen geliefert.

Jet-Drohne fliegt

Auch eine strahlgetriebene Kampfdrohne befindet sich in der Entwicklung. Am Tag der Unterzeichnung startete der dritte Prototyp PT3 der Kizilelma (TC-OZB3) in Çorlu in der Provinz Tekirdağ zu einem weiteren Testflug. Im Mittelpunkt standen aerodynamische Versuche. Das Exemplar entspricht laut Baykar dem geplanten Produktionsstandard und verfügt über ein stärkeres Triebwerk mit Nachbrenner. Der Erstflug war am 25. September 2024 erfolgt.