Belgiens Luftwaffe hat ihre erste F-35A – zumindest symbolisch. Beim Roll-out am Sonntag im Lockheed Martin-Werk Fort Worth in Texas feierten die Belgier gemeinsam mit dem Hersteller den großen Auftritt ihres neuen Jets. Mit nach Hause nehmen können sie ihn vorerst allerdings nicht – zum einen, weil die ersten belgischen F-35 ohnehin fürs Erste zum Pilotentraining nach Arizona kommen, und zum anderen, weil Belgien mit der Indienststellung des neuen Fighters warten möchte, bis der neue Standard TR-3 ("Tactical Refresh 3" offiziell Einzug in die Serien-F-35 hält.
Training in Arizona
Das belgische Programm sieht 34 F-35A vor. Wie andere Nationen auch, haben sich die Belgier jedoch in den Kaufvertrag schreiben lassen, dass die Flugzeuge in der modernsten verfügbaren Version geliefert werden. Das Upgrade TR-3 gilt als zentrales Rückgrat für den geplanten Block 4-Standard, mit dem die F-35 zahlreiche neue Fähigkeiten erhalten soll. TR-3 umfasst einen neuen integrierten Kernprozessor mit höherer Rechenleistung, ein Panorama-Cockpit-Display und eine verbesserte Speichereinheit. Allerdings steckt das Hardware-Paket noch in der Erprobung und ist noch nicht zugelassen. Wie sich das konkret auf Belgiens weiteren Zeitplan auswirkt, wird sich zeigen. Lockheed Martin selbst schreibt lediglich, das erste Flugzeug mit der Kennung FL-001 und der Seriennummer AY-01 werde "im nächsten Jahr an die belgische Luftwaffe ausgeliefert" und auf der Luke Air Force Base in Arizona stationiert. Dort wird neben den Piloten auch das Wartungspersonal auf Belgiens künftigen Standard-Kampfjet umgeschult.

Die AY-01 ist grau wie alle anderen F-35 - aber immerhin die belgische Kokarde sorgt für einen bunten Farbtupfer.
Stealth-Jets mit Farbtupfer
Ein weiterer Aspekt aber stach bei der offiziellen Premiere von Belgiens erster F-35A am Wochenende ins Auge: Belgien wird – nach Dänemark – das zweite Nutzerland sein, das den Stealth-Jet mit farbigen Markierungen verziert. Während ansonsten alle anderen Betreiber die jeweiligen Hoheitszeichen in dezentem Dunkelgrau auf ihre grauen Flugzeuge pinseln lassen, haben sich die Belgier entschieden, bei der bekannten Kokarde in Rot, Gelb und Schwarz zu bleiben. Somit ist gewährleistet, dass die Kampfjets der belgischen Luftwaffe auch nach dem Abgang der F-16, an deren Stelle die F-35 treten wird, sich farblich von den Flugzeugen anderer Nationen abheben. Wenigstens ein bisschen.