Die Stadt Pocheon in Südkorea liegt etwa 25 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Aktuell ist die Region um Pocheon Schauplatz der Militärübung "Freedom Shield", an der Kampfjets der südkoreanischen Luftwaffe und der US Air Force teilnehmen. Diese Übung lief am 6. März offensichtlich aus dem Ruder – denn eine koreanische F-16 warf ihre Bomben nicht wie geplant auf einem Schießplatz ab, sondern auf ein Dorf am Stadtrand von Poechon.
"Acht Mehrzweckbomben vom Typ Mk 82" seien von einer KF-16 irrtümlich "an der falschen Stelle" abgeworfen worden, teilte die südkoreanische Luftwaffe mit. Dabei seien am Boden ein Kirchengebäude und zwei Wohnhäuser beschädigt worden. Es seien ferner vier schwerverletzte und drei leichtverletzte Zivilisten zu beklagen. Die südkoreanische Feuerwehr ergänzte, die Bomben seien "vermutlich während einer gemeinsamen Übung zwischen Südkorea und den USA auf ein Dorf gefallen." Dies habe zu "Verletzten und Sachschäden geführt und zahlreiche Bewohner mussten ihre Heimat verlassen."
Luftwaffe bedauert
Der Vorfall ereignete sich nach offiziellen Angaben am 6. März um etwa 10 Uhr Ortszeit. Die Luftwaffe Südkoreas betonte, sie bedauere den irrtümlichen Abwurf der Bomben zutiefst und wünsche "den Verletzten eine baldige Genesung." Man habe bereits ein "Unfallreaktionskomitee" eingerichtet, das "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen wird, einschließlich Schadensersatz." Parallel dazu seien die Ermittlungen angelaufen, um die Ursache für den versehentlichen Bombenabwurf zu klären.
Die Mk 82 ist eine 227 Kilogramm schwere, ungelenkte Freifallbombe, deren Ursprünge in die 1950er-Jahre zurückreichen. Ihre "Feuertaufe" hatte die von General Dynamics gefertigte Eisenbombe bezeichnenderweise im Koreakrieg. Mithilfe zahlreicher Nachrüstsätze lässt sich die Mk 82 auch zur gelenkten Präzisionsbombe upgraden.
Die Übung "Freedom Shield" findet jedes Jahr im Frühjahr als "multidimensionales Verteidigungstraining" in Südkorea statt. Ein Kernelement des meist auf zehn Tage angelegten Großmanövers ist der Kampf gegen eine nukleare Bedrohung durch Nordkorea.