Indiens Marine ersetzt russische MiG-29K durch neue Rafale-M aus Frankreich

Neue Jets für Flugzeugträger
Indiens Marine ersetzt MiG-29K durch neue Rafale-M

Zuletzt aktualisiert am 12.03.2025

Die Entscheidung für die Rafale-M ist eigentlich schon im Juli 2023 gefallen. Damals setzte sich der französische Marine-Fighter in einem internen Wettbewerb der indischen Marine gegen die Boeing F/A-18E/F Super Hornet durch. Die Mühlen der Bürokratie mahlen (nicht nur) in Indien aber eher langsam, deshalb hat man in Neu-Delhi erst jetzt das finale Paket festgezurrt, mit dem auf Indiens Flugzeugträgern die Nachfolge der russischen MiG-29K geregelt werden soll. Deren reale Einsatzbereitschaft hinkt den Vorgaben auf dem Papier chronisch hinterher, weshalb die flügellahmen MiGs langfristig aufs Abstellgleis sollen.

Noch ist der Vertrag, der das Geschäft besiegelt, nicht unterschrieben. Das soll, dem Vernehmen nach, erst im April geschehen, wenn Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu Indien besucht. Die Rahmenbedingungen des Deals sind aber schon bekannt: Indien bestellt bei Dassault insgesamt 26 Rafale, darunter vier Doppelsitzer Rafale-B und 22 Einsitzer Rafale-M. Letztere sind für den Trägereinsatz optimiert, während die Rafale-B lediglich fürs Pilotentraining dienen und einen indischen Flugzeugträger allenfalls aus der Luft von oben zu Gesicht bekommen werden. Der Vertragswert beläuft sich auf insgesamt sieben Milliarden Euro, ein konkretes Zeitfenster für die Lieferung wurde noch nicht genannt. Klar ist allerdings, dass Indien die MiG-29K allerspätestens 2035 aussortiert haben möchte.

MiG-29K der indischen Marineflieger
RSK MiG

Indiens Flugzeugträger

Indien hatte seine MiG-29K vor über 20 Jahren bestellt und ab Dezember 2009 erhalten. Die ersten Jahre im Dienst verbrachten die MiGs an Land auf dem Marineflieger-Stützpunkt INS Hansa in Goa. Mit der gebraucht von Russland übernommenen "Vikramaditya" verfügt Indiens Marine erst seit 2013 über einen eigenen Flugzeugträger. Ergänzt wird dieser durch den weitgehend von Indien selbst gebauten Träger "Vikrant". Das rund 250 Meter lange Schiff wurde Ende 2024 offiziell für einsatzbereit erklärt. Mit der "Vishal" ist perspektivisch ein weiterer Träger derselben Typklasse geplant.

Flugdeck mit Sprungschanze

Was alle drei Schiffe eint, ist die Konstruktion des Decks. Dieses ist nach dem Prinzip "Short Take Off But Arrested Recovery" (STOBAR) konzipiert. Trägerflugzeuge starten dabei nicht, wie etwa auf US-Flugzeugträgern oder dem französischen Flaggschiff "Charles de Gaulle", mithilfe eines Katapults – sondern über eine Sprungschanze. Das Abbremsen bei der Landung erfolgt konventionell mit Fangseilen.