Die B-1B ist bereits eines der vielseitigsten Kampfflugzeuge der US Air Force. So kann der Bomber als einiges Muster innerhalb der Streitkraft neben der F-15E die Long Range Anti-Ship Missile (LRASM) einsetzen, ein Abstandsflugkörper mit Stealth-Eigenschaften. Mit der Einführung des Load Adapter Modular Pylon (LAM) soll das Arsenal der Lancer weiter wachsen. Wie das 412th Test Wing Anfang August bekannt gab, führte eine Maschine der 419th Flight Test Squadron (FTS) bereits im Februar von der Edwards Air Force Base in Kalifornien entsprechende Testflüge durch.
Universeller Adapter für neue Waffen
Beim LAM handelt es sich um eine von Boeing entwickelte, zusätzliche Außenlaststation unter dem vorderen Rumpf. Der Pylon ermöglicht laut USAF den Einsatz verschiedener aktueller und zukünftiger Waffen mit einem nahtlosen Übergang, das heißt, egal welche Nutzlast montiert wird, es sind kaum Änderungen nötig. An der Lancer findet er an der Position Platz, wo sonst der Zielbeleuchtungsbehälter AN/AAQ-33 Sniper befestigt ist. Mit dem LAM ist die B-1B auch in der Lage, die in der Entwicklung befindlichen Hyperschallwaffen einzusetzen. Schon 2021 hatte Boeing den Einsatz dieser Waffen an dem Schwenkflügelbomber angekündigt und entsprechende Entwürfe begonnen.
Wieder Waffenstationen unter den Flügeln?
Normalerweise trägt die Lancer ihre Bewaffnung im internen Waffenschacht. Die ursprünglich unter den Tragflächen vorgesehenen sechs Außenlaststationen waren aufgrund von Rüstungsbeschränkungen weggefallen. In Zukunft könnten sie mit dem LAM reaktiviert werden. Laut dem Kommandeur der 419th FTS, Lieutenant Colonel Scott Pontzer, erlaubt der modulare Pylon den "Einsatz von verschiedenen Waffen und Waffenkonfigurationen an den externen Stationen der B-1". Das neue System ist dabei kein Leichtgewicht, da es rund 450 Kilogramm auf die Waage bringt.

Der universelle Pylon bringt fast 450 Kilogramm auf die Waage, kann aber das Sechsfache tragen.
Fast drei Tonnen Bombenlast
Die anzubringenden Nutzlasten können bis zu knapp 2700 Kilogramm schwer sein. Den Flugtests waren eine Vielzahl von Simulationen und Bodenversuchen vorausgegangen. Neben der Messung von Vibrationen und Kommunikationstests mit verschiedenen Waffensystemen gab es auch Abwürfe auf dem Boden. Dabei fiel die Waffe in einen mit Schaumstoff gefüllten Behälter.