F-16 der USAF verliert ein Rad - und landet auf dem Bauch

Notlandung statt Air Policing
F-16 der USAF verliert ein Rad - und landet auf dem Bauch

Veröffentlicht am 08.03.2022

Schon bevor der Krieg in der Ukraine heiß wurde, hatten Verbände der NATO ihre Air Policing-Missionen in Osteuropa stark erweitert. Die bewaffneten Überwachungspatrouillen dienen der Sicherung des Luftraums und sollen Wehrhaftigkeit und Stärke demonstrieren. Die Einsätze finden rund um die Uhr statt und wurden mit Kriegsbeginn noch einmal intensiviert. Daran beteiligt sind derzeit mehr als 100 Flugzeuge. Sie stammen von NATO-Verbänden aus ganz Europa, ebenso wie von US-Geschwadern, die dauerhaft oder temporär auf europäischen Basen stationiert sind.

Luftnotfall und Notlandung

Eines jener US-Geschwader ist der 31st Fighter Wing der US Air Force. Er residiert mit seinen zwei Staffeln, der 510th und der 555th Fighter Squadron ("Triple Nickel"), auf dem NATO-Stützpunkt Aviano im Nordosten von Italien. Von dort aus machte sich am 2. März eine F-16C der "Triple Nickel", Bordnummer 89-2035, auf den Weg zum Air Policing. Doch daraus wurde nichts, denn anstatt Richtung Osten zu fliegen, setzte der Kampfjet schon kurz nach dem Start wieder in Aviano auf – allerdings mit dem Bauch, ohne Fahrwerk. Die US-Website Air Force Times, die als erstes über den Zwischenfall berichtete, schrieb von einem "Luftnotfall", den der Pilot gemeldet habe. Im Zuge der Notlandung seien Teilbereiche der Air Base gesperrt worden, zitiert Air Force Times aus der Stellungnahme einer USAF-Sprecherin. Verletzte habe es keine gegeben.

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Im Internet kursiert inzwischen ein Video aus Aviano, das die F-16C mit eingefahrenem Fahrwerk beim Aufsetzen zeigt. Nach Informationen des Portals "The Aviationist" hatte das Flugzeug zuvor beim Start das linke Rad am Hauptfahrwerk verloren. Der Pilot brach daraufhin seinen geplanten Auftrag ab und flog zunächst eine Platzrunde mit ausgefahrenem Fahrwerk und Fanghaken, bevor er sich schließlich für eine Landung auf dem Bauch entschied.

Die "Viper" und ihr Gift

"The Aviationist" merkte zudem an, dass Notfälle mit F-16 generell ein erhöhtes Sicherheitsrisiko bergen, weil dabei die farblose, flüssige Substanz Hydrazin austreten könne. Die Stcikstoff-Verbindung treibt die "Emergency Power Unit" (EPU) der F-16 an, die den im Pilotenjargon "Viper" genannten Kampfjet bei einer Triebwerksstörung für etwa zehn Minuten mit Strom und hydraulischer Energie versorgt. Austretende Hydrazin-Dämpfe sind äußerst giftig, krebserregend und akut gesundheitsschädlich. Das erklärt auch, warum die Air Base nach der Bauchlandung der 89-2035 am 2. März teilweise gesperrt wurde.