Zwei von fünf Embraer KC-390 hat Portugals Luftwaffe bereits im Einsatz, ein drittes Flugzeug soll im Laufe dieses Jahres noch folgen. Schon jetzt allerdings sind die Portugiesen voll des Lobes für ihr neues Transportflugzeug, das die Nachfolge der Lockheed C-130 Hercules antritt. In kurzer Zeit habe man mit der KC-390 über 400 Stunden erflogen, die Zuverlässigkeit des neuen Musters sei großartig, sagten Streitkräfte-Vertreter aus Portugal am Rande der Pariser Luftfahrtschau in le Bourget.
Am Eröffnungstag der Messe wurde Le Bourget dann auch zum Schauplatz einer ersten Folgebestellung aus Portugal für die KC-390. Die Portugiesen erhöhen ihre festen Orders von fünf auf sechs, wie beide Parteien am Montag bei einer Pressekonferenz im Embraer-Chalet bekanntgaben. Das sechste Flugzeug soll 2029 zur Flotte stoßen.
Embraer vermarktet die KC-390 weltweit. Mehrere westliche Staaten bestellten bereits.
Günstige Fertigungsslots bei Bedarf
Darüber hinaus zeichnete Portugal bei Embraer Optionen auf bis zu zehn weitere KC-390. Ob die jemals in vollem Umfang abgerufen werden, bleibt zwar zweifelhaft. Mit den Optionen sichern sich die Portugiesen allerdings nach eigenen Angaben attraktive Produktionsslots, um sich bei weiter steigender internationaler Nachfrage für die KC-390 und aufkommendem eigenen Bedarf nicht hinten anstellen zu müssen. Es sei vor diesem Hintergrund primär eine strategische Entscheidung, unterstrich Portugals Luftwaffenchef General Joao Cartaxo Alves in Le Bourget. "Wir haben beschlossen, zu reservieren, weil wir womöglich mehr Flugzeuge für uns, aber auch für unsere Verbündeten brauchen", so Alves. Der Bedarf in den Bereichen Transport und Luftbetankung werde sich innerhalb der NATO künftig weiter erhöhen.
