Ungarns erste KC-390 zum Praktikum in der künftigen Heimat

Erprobung in Kecskemét
Ungarns erste KC-390 zum Praktikum in der künftigen Heimat

Zuletzt aktualisiert am 16.04.2024

Noch fliegt sie mit brasilianischem Kennzeichen: Die Hoheitstitel abgeklebt, landete Ungarns erste Embraer KC-390 unter der Test-Kennung PT-ZHP am 12. April zum ersten Mal auf ihrem designierten Heimat-Stützpunkt Kecskemét im ungarischen Osten. Ab dem Herbst, so ist der Plan, wird die KC-390 dort zu einem alltäglichen Anblick werden. Doch noch ist es nicht so weit: Fürs Erste bleibt der graue Militärtransporter nur drei Wochen – danach fliegt er wieder nach Brasilien.

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Tests und NATO-Ausrüstung

Die Reise nach Europa absolvierte die KC-390 vom Embraer-Werksflugplatz Gavião Peixoto aus mit Zwischenstopps in Recife und auf Gran Canaria. Zweck des Aufenthalts in der zukünftigen Heimat Kecskemét sind laut Angaben von Ungarns Verteidigungsministers Kristóf Szalay-Bobrovniczky erweiterte Flug- und Bodentests mit der KC-390. Außerdem soll während des "Ungarn-Praktikums" die NATO-spezifische Kommunikationsausstattung ihren Weg in den Militärtransporter finden. Zur Finalisierung der Arbeiten soll die KC-390 dann im Anschluss wieder an ihre Geburtsstätte Gavião Peixoto in Brasilien zurückkehren.

Fliegendes Krankenhaus

Ungarns Luftwaffe hat insgesamt zwei KC-390 bestellt, mit denen die Magyaren in Sachen Lufttransport die Lücke füllen möchten, die nach der Ausmusterung der (deutlich kleineren) Antonow An-26 entstanden ist. Als erste KC-390 überhaupt werden die ungarischen Exemplare auch als fliegende Intensivstationen für MedEvac-Missionen nutzbar sein. Aich als Tankflugzeuge will Ungarn den Embraer-Zweistrahler einsetzen.

Während der nun in Kecskemét weilende Jet bereits im Februar dieses Jahres zum Erstflug abhob, ist die Schwestermaschine noch nicht fertig. Beide KC-390 sollen aber noch 2024 an Ungarn ausgeliefert werden.