3,15 Milliarden US-Dollar. Diese Summe gaben die Streitkräfte-Ausschüsse von Senat und Abgeordnetenhaus der USA Ende April für die Boeing F-15EX frei. Das Geld soll dem zuständigen Produktionswerk in St. Louis dabei helfen, die Fertigungsrate der neuen Super Eagle weiter hochzufahren. Bis Ende 2026 will Boeing den Ausstoß fertiger F-15EX auf dauerhaft zwei Jets pro Monat bringen. Damit könnte Boeing der US Air Force jährlich 24 neue Super Eagles liefern. Ein weiterer Ausbau der Produktionsrate auf 36 F-15EX pro Monat soll optional ebenfalls möglich sein.
Bei Boeing führt man vor allem interne, organisatorische "Verbesserungen im Werksbetrieb" als Grundlage dafür an, den Serienbau der F-15EX effizienter zu gestalten. So könne man Kapazitäten für die US Air Force besser bereitstellen, heißt es aus St. Louis. Tom Altamuro, als Produktionsdirektor bei Boeing für die F-15EX zuständig, unterstrich: "Die Leistung der Fabrik hat sich in den letzten Monaten verbessert. Die Nacharbeitsraten und zurückgelegten Wege sind von Monat zu Monat gesunken, was die Produktivität der Arbeitsabläufe steigert und zur Stabilisierung der Fabrik beiträgt."
Neun F-15EX ausgeliefert
Laut Hersteller befinden sich derzeit 90 Exemplare der Eagle II in unterschiedlichen Produktionsstadien, neun sind inzwischen ausgeliefert. Die Lieferungen aus dem ersten Baulos – darunter die sechs Testmaschinen – schloss Boeing bereits im Sommer des vergangenen Jahres mit der Übergabe der ersten F-15EX in Einsatzkonfiguration an den 142nd Fighter Wing der Oregon Air National Guard in Portland ab. In der ersten Maiwoche 2025 lieferte Boeing mit der F-15EX 009 die erste Maschine aus dem zweiten Baulos nach Portland. Die bei Boeing in der Pipeline steckenden Super Eagles erstrecken sich laut dem Flugzeugbauer auf die bislang von den USA fest bestellten Produktionschargen zwei, drei und vier.
Die gegenwärtige US-Regierung plant – wie die vorherige – mit einem langfristigen Bestand von 144 F-15EX, die bei der Air Force die alten F-15C/D ablösen sollen. Darüber hinaus hat Israel die F-15EX bestellt (als Spezialversion F-15IA). Polen und Indonesien gelten als weitere Interessenten der Eagle II, haben sich bis jetzt aber nicht zu einer Order durchgerungen.
Die digitale Eagle
Äußerlich unterscheidet sich die F-15EX, die über ein Doppelsitzer-Cockpit verfügt, kaum von der ebenfalls zweisitzigen F-15E Strike Eagle. Die wahren Werte der neuen Version liegen im Inneren: Die F-15EX verfügt unter anderem über ein digitales Netzwerk, das die Einführung zukünftiger Technologien vereinfachen soll. Zur Ausstattung gehört eine Fly-by-Wire-Flugsteuerung, ein völlig neues digitales Cockpit, ein modernes AESA-Radar und der ADCP-II, der schnellste Missionscomputer der Welt. Eingebaut ist ferner das elektronische Kampfführungssystem Eagle Passive/Active Warning and Survivability System, das die Effektivität der Mission und die Überlebensfähigkeit des Kampfjets verbessern soll.